Überblick
1976 hatte ich eine zehntägige USA-Reise bei der Bundeswehr gewonnen. Für diese Reise kaufte ich mir eine Agfa Pocketkamera. Schon damals benutzte ich (Pocket-)Diafilme. Die Pocketkamera nutzte ich in folgenden Jahren nur sporadisch.
Den ‚offiziellen‘ Beginn der Fotografie bei mir sehe ich 1980. Für eine Urlaubsreise nach Polen hatte ich mir im Juli 1980 eine Revue AC 2 mit 28 mm, 50 mm und einem 70 – 210 mm Zoom mit Makro gekauft. Bereits damals machte ich die ersten Versuche mit Makroaufnahmen von Blumen. Diese Leidenschaft hat sich in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Ich fotografierte nicht nur im Urlaub sondern auch zu Hause, speziell auf meinen sonntagvormittäglichen Spaziergängen in Aurach (Mittelfranken). Es kam eine Nahlinse hinzu und erste Versuche mit einem Automatikblitz (die Ergebnisse waren gar nicht mal so schlecht). 1991 kam der Umstieg auf Canon mit der EOS 10 und einem Makroobjektiv. Irgendwann kam eine Novoflex-Blitzschiene hinzu um mit zwei Blitzen (Zangenblitz) im Makrobereich arbeiten zu können. Der Vorteil von Makroaufnahmen mit Blitz: man kann (fast) nicht mehr verwackeln da der Blitz die Belichtung bestimmt und die Blitzzeit sehr kurz ist (< 1/1000s). Der Nachteil: meist ist der Hintergrund schwarz. Dies kann manchmal auch ein Vorteil sein da kein störender Hintergrund vom Bild ablenkt. Im Sommer 2000 wurde die EOS 10 gegen eine EOS 3 getauscht. 2007 vollzog ich den Umstieg in die digitale Fotografie (s.u.).
Filme
Fotografiert habe ich nur auf Diafilm bis zum Umstieg auf Digital. Am Anfang hatte ich keine Ahnung und hatte irgendwelche Filme genommen. Irgendwann bin ich bei Agfa gelandet. Es begann mit dem Agfachrome 200 (wg. der Makroaufnahmen aus der Hand waren die 200 ASA eine gute Wahl). Dann ging es weiter mit dem Agfa CT 100. Zum Schluss benutzte ich die Professionalfilme RSX 50/100/200 und RSX II 50/100/200. Natürlich habe ich auch die farbgesättigten Filme Kodak Elite Chrome Extra Color 100 und Fujichrome Velvia 50 zwischendurch benutzt. In den 17 Jahren meiner analogen Fotografie habe ich ca. 1800 Filme ‚verbraucht‘.
Umstieg auf Digital
Im Sommer 2003 kaufte ich mit eine Minolta Dimage 7Hi. Mit dieser Kamera machte ich meine ersten digitalen Gehversuche. Mit einem 2,8-3,5/28-200 mm deckte sie einen weiten Bereich ab. Vor allem das Weitwinkel mit 28 mm und die Makroeinstellung waren bei der Auswahl entscheidend. Allerdings waren mir die 5 MP noch zu wenig und man konnte eigentlich nur mit 100 ASA fotografieren, darüber war das Rauschen (zu) hoch. Der Autofokus war sehr langsam und im digitalen Sucher ruckte das Bild bei schnellen Schwenks. Im Urlaub nutzte ich weiterhin (nur) meine analoge Spiegelreflex.
Aber die digitale Technik entwickelte sich rasant weiter. Anlässlich meines Südafrikaurlaubs im Frühjahr 2007 kaufte ich mir im Januar 2007 die Canon EOS 400D (12 MP) im Set mit dem Canon EF 17-85 mm. Seitdem fotografiere ich nur noch digital. Meine letzte analoge Aufnahme im Archiv ist vom Dezember 2006. Im Oktober 2010 wurde aus der EOS 400D eine EOS 7D (18 MP) und im Dezember 2015 kaufte ich mir die EOS 7D Mark II (20 MP).
Archivierung
Frühzeitig habe ich begonnen meine Bilder zu dokumentieren. Am Anfang waren das zuhause erstellte handschriftliche Listen auf Papier. Dazu habe ich die Dias mit Bleistift mit einer laufenden Buchstaben-/Nummernkombination versehen und diese auf den Listen vermerkt. Irgendwann merkte ich das die Erinnerung bei ca. 10 – 15 Filmen im Urlaub doch nicht so gut funktioniert und ich daheim oft überlegen musste: wann/wo/was das auf dem Dia war. Als Folge begann ich die wichtigsten Daten (Datum, Ort, Gegenstand, Aufnahmedaten, Objektiv, Filter, Film) bei der Aufnahme vor Ort in einem Notizbuch festzuhalten. Gleichzeitig nutze ich dieses als Reisetagebuch.
Später wurde die Listen in eine Paradox-Datenbank unter DOS überführt. Dabei wurde auf eine fortlaufende Nummerierung ohne Buchstaben umgestellt. Nachdem ich mit der Bestimmung von Tieren/Pflanzen begonnen hatte wurde in der Software automatisch der lateinische Name zum deutschen Namen ergänzt. Als nächste programmierte ich mir meine eigene Bilddatenbank in Delphi.
Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie kam ich an meine Grenzen beim Programmieren. Die Anzeige von RAW-Bildern hätte Kaufkomponenten für die Bildanzeige notwendig gemacht. Deshalb entschied ich mich auf eine käufliche Bilddatenbank umzusteigen. Nach einigen Tests entschied ich mich für iMatch. Der Hauptgrund war die Programmierschnittstelle der Software. Nach etwas Programmieraufwand konnte ich die Daten aus meiner bestehenden Datenbank importieren. Ich programmierte mir auch einen kompletten Workflow in iMatch der die Zuordnung in einem Baum zu Kategorien/Stichworte/Aufnahmeorte/Zeitachse und Laufende Nummer automatisch beim Import erledigt. Außerdem werden Übersetzungen (andere Sprachen, lateinische Namen) eingefügt. Den kompletten Workflow zu beschreiben ist ich hier.
Die laufende Nummerierung führe ich bis heute durch: alle Bilddateien erhalten eine fortlaufende Nummer. Bearbeitete Bilder erhalten die Nummer des Originalbildes mit einem Anhang.
Dias einscannen
Ab Ende 2003 begann ich meine Dias (ca. 21 000) zu scannen. Zu zweit haben wir uns einen Nikon LS 2000 mit Stapeleinzug für Dias bei eBay ersteigert. Das ‚Projekt‘ dauerte (mit Pausen) ca. drei Jahre. In den Stapeleinzug passen ca. 42 Dias (je nach Dicke). Es dauert knappe 2h bis diese mit höchster Auflösung gescannt sind. Allerdings läuft das ganz automatisch, d.h. ohne Aufsicht. Teileweise habe ich den Einzug gefüllt und bin auf die Arbeit oder ins Bett gegangen. Der PC hat sich am Ende selbst heruntergefahren. Bevor die Dias gescannt wurden habe ich sie abgepinselt (Staub!). Alles Scans wurde im Schnelldurchgang nachher durchgesehen. Manchmal kam es vor das zwei Dias zusammen eingezogen wurden oder die Automatik ‚verrückt‘ spielte. Manche Bilder habe ich per Makro in Paint Shop Pro optimiert.
Ich meine der Aufwand (ca. 1000h reine Scan-Zeit, ca. 500h für mich einschl. Vorbereitung/Nachbereitung) hat sich gelohnt. Jetzt stehen die Dias im Schrank und ich arbeite nur noch mit den Scans.
Beim Scannen stellte ich fest dass die Pocketdias bereits sehr verblasst waren. Auch die ersten KB-Dias hatten schon etwas Farbe verloren. Höchste Zeit die Bilder zu digitalisieren. Bei der Durchsicht sortierte ich aus, der Bestand schrumpfte von ca. 24 000 auf ca. 21 000 Dias.
Ausflug in die Mittelformatfotografie
Über einen Bekannten kam ich 1989 günstig an eine gebrauchte Zenza Bronica SQ-A mit einem 2,8/80 mm Normalobjektiv, zwei Zwischenringen, einem Balgengerät und 3 Magazinen (2x 4,5×6, 1x 6×6). Später kaufte ich mir noch einen ME-Sucher, den Schnellschaltgriff, ein 3,5/50 mm Weitwinkelobjektiv und ein weiteres 6×6-Magazin dazu.
Irgendwie konnte ich mich nicht richtig damit anfreunden, alles war groß und schwer (allein der Balgen wog 1,5 kg). Nach Ausflügen in die SW- und Negativfotografie blieb die Kamera immer öfters im Schrank wo sie heute noch ist. In meinem Archiv sind 310 Aufnahmen mit der Zenza, die letzten sind aus dem Jahr 2000.
Missgeschicke
Ich erinnere mich eigentlich nur an fünf größere Missgeschicke:
- 1980: In Auschwitz hatte ich den Film nicht richtig eingelegt und es erst am Ende bemerkt. Bild 38 war noch OK, bei 39 machte ich mir Gedanken und 40 Bilder hatte ich noch nie. Der Film war leer und mir fehlten fast alle Bilder von Auschwitz.
- 1993: In Ekuador hatte ich beim Wechsel die Filme vertauscht, ohne es zu merken, und am Ende hatte ich einen doppelt belichteten und einen unbelichteten Film. Als Lehre daraus habe ich nachher die Filmzunge einziehen lassen (an der EOS 10 konnte man einstellen ob die Zunge eingezogen wird oder nicht). Ein Bild dieser unabsichtigten Doppelbelichtungen finde ich gar nicht so schlecht (s.u. Rabengeier).
- 1993: In Ekuador (Ibarra) versuchten drei (oder waren es vier?) Frauen meine Kamera aus einer Umhängetasche zu klauen. Während zwei mich ablenkten hatte die dritte die Kamera bereits in eine Strickjacke gewickelt. Nur der Gurt hing noch herunter. Diesen sah ich im letzten Moment und griff danach. Dadurch hatte ich meine Kamera wieder. Der Spuk dauerte wahrscheinlich weniger als eine Minute. Ich hatte nicht bemerkt dass die eine Frau die Kamera aus der umgehängten Tasche genommen hat. Wenn die Frau beim Einwickeln der Kamera etwas schneller gewesen wäre, wäre die Kamera weg gewesen.
- 1999: Beim Herausnehmen der Fototasche aus dem Koferraum riss der Gurt der Fototasche. Beim Aufprall am Boden riss das angesetzte EF 3,5/180 mm Makro das Bajonett aus der EOS 10. Die Kamera wurde vom Canon-Kundendienst repariert (ca. 250,- DM).
- 2015: Die Kamera ist mit dem EF 4/70-200 mm heruntergefallen. Beim EF 4/70-200 mm war das Bajonett herausgerissen und ein Stückchen vom Gehäuse abgeplatzt. Die Überprüfung der Kamera hat nichts ergeben (Reparatur 287,- €).
Natürlich gibt es viele verpasste Gelegenheiten wo ich nachher dachte: Warum hast du kein Bild gemacht oder warum hast du deine Kamera zuhause gelassen. Ich glaube das kennt jeder …
Doppelbelichtung Rabengeier/American black vulture/Coragyps atratus (Fam. Neuweltgeier/New World Vultures/Cathartidae) und Blüte (Aufnahmeort: Puerto Lopez/Ekuador, 1993).
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