Allgemeines
- Reisezeitraum: 17.1. – 28.2.2016
- Reiseroute:
Süden: Addis Abeba – Ziway – Langano-See – Awassa – Arba Minch – Konso – Arba Minch – Shashemene – Ziway – Addis Abeba
Norden: Addis Abeba – Debre Markos – Bahir Dar – Debark (Simien Mountains) – Axum – Lalibela – Addis Abeba - Kosten: 2800 € (davon: Flug 377 €, 16 Tage Auto für den Norden 12000 Birr = ca. 500 € p.P.)
- Bilder: 6932 gemacht, davon 2074 archiviert
Alle Preise im Text beziehen sich auf den Zeitpunkt der Reise. Wechselkurs: 100 Birr = ca. 4,40 € bzw. 1 € = ca. 23 Birr.
Verwendete Abkürzungen: LP = Lonely Planet (Reiseführer), NP = Nationalpark
Auf ‚Strecke‘ ist jeweils ein Screenshot mit der Route (GPS Track) für diesem Tag hinterlegt.
Inhalt
Vorbereitung
Schon seit längerer Zeit habe ich Äthiopien als Reiseziel im Kopf. Im Oktober habe ich mir den Reiseführer Iwanowski’s Äthiopien gekauft. Die aktuelle Ausgabe war vom Frühjahr und er war damit der aktuellste Reiseführer am Markt. Nachdem ich ihn gelesen hatte war ich nicht mehr so begeistert und habe mir noch den Lonely Planet Ethiopia, Djibouti & Somaliland zugelegt. Diesen gibt es nur in Englisch aber ich komme damit besser zurecht. Vielleicht liegt das auch an der Gewohnheit da ich LP-Reiseführer schon oft benutzt habe.
Im Internet habe ich im Oktober (mehr zum Spaß da in den Reiseführern steht das diese sehr teuer sind, > 120 €/Tag) nach Mietwagen in Addis Abeba gesucht und bin auch bei rentalcars.com fündig geworden: ein Kleinwagen für 30 Tage sollte 630 € kosten und ein 4WD 4000 € (auch 30 Tage). Erst beim näheren Hinsehen sah ich dass der Kleinwagen 930 km vom Flughafen entfernt war (d.h. in Saudi Arabien). Inzwischen findet man bei Addis Abeba keinen Mietwagen mehr. Ich habe mich bereits auf öffentliche Verkehrsmittel eingestellt.
Es gibt einen Direktflug von Frankfurt nach Addis Abeba von Ethiopian Airlines. Der Preis liegt bei 540 bis 580 € (Dauer ca. 7h, Ankunft 6.00 Uhr morgens). Nachdem Bettina nachkommt habe ich mich für einen Flug mit Egypt Air ab Berlin mit Zwischenstopp in Kairo (3h) entschieden. Der Flug dauert mit Stopp ca. 11h und die Ankunft ist um 3.15 Uhr in der Nacht. Damit können wir aber gemeinsam zurückfliegen.
Das Taitu Hotel ist das älteste Hotel in Addis Abeba. In den Reiseführern steht nichts schlechtes aber auf Tripadvisor gibt es einige sehr negative Bewertungen. Es bietet auch einen Pickup-Service am Flughafen für USD 13 (nachts USD 15). Diesen werde ich nutzen. Am 9.1. war die Homepage noch erreichbar, inzwischen ist eine Weiterleitung auf facebook eingerichtet. Die Reservierung erfolgt deshalb per E-Mail. Mal sehen …
Die Reise wird sich in 2 Teile aufteilen. Erst geht es für 3 Wochen allein nach Süden und dann zusammen mit Bettina nach Norden.
Buchungen vorab:
09.12. Flug bei eDreams mit Egypt Air Berlin Schönefeld – Addis Abeba (377,- €)
13.12. Zugfahrt Nürnberg – Berlin (21,75 € mit Bahncard 25)
28.12. Zugfahrt Berlin – Nürnberg (21,75 € mit Bahncard 25)
13.01. Zimmer für die ersten 2 Nächte im Taitu Hotel, Addis Abeba reserviert (40 US$ pro Nacht)
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Überblick über das Land
Äthiopien hat ca. 96 Mio. Einwohner und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt (Platz 173 von 187 Ländern). Im Land leben mehr als 80 ethnische Gruppen und es werden ebenso viele Sprachen gesprochen. Amtssprache ist amharisch. Das Zusammenleben dieser vielen Völker führt immer wieder zu Problemen die auch mit (Waffen-)Gewalt ausgetragen werden. Außerdem gibt es noch Grenzkonflikte mit Eritrea und Somalia.
Bei der Religionszugehörigkeit scheiden sich die Geister. Offizielle Zahlen sprechen von ca. 62% Christen, ca. 33% Muslimen und 5% Naturreligionen/Sonstige. Andere Quellen sprechen von fast gleichen Anteilen von Christen und Muslimen. Bereits Anfang des 4. Jahrhunderts verbreitete sich das Christentum in Äthiopien. Damit gehört das Land zu den ältesten christlich geprägten Staaten.
Ein Großteil des Landes liegt im Hochland von Abessinien und hat damit gemäßigtes Klima. Die Ost-West-Ausdehnung ist ca. 1600 km und vom nördlichsten zum südlichsten Punkt sind es fast 1300 km. Die Fläche beträgt 1,1 Mio. qkm (ungefähr 3x so groß wie Deutschland). Der höchste Berg ist der Ras Daschän mit 4533 m und der tiefste Punkt ist die Danakilsenke mit -125 m. Sie ist Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs der sich durch ganz Äthiopien zieht. Die Hauptstadt Addis Abeba liegt zentral im Land. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bussen) sind es ca. 2 Tagesreisen um an die Grenzen des Landes zu kommen (egal in welche Richtung).
Weiteres Infos zu Äthiopien siehe Wikipedia.
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Reiseerfahrungen
Visum
Am Flughafen kostet das Visum für 1 Monat 50 US$/48 € und das für 3 Monate 70 US$/67 €. Es kann in US$ oder € bezahlt werden. An der Botschaft in Deutschland ist es etwas billiger!
Internet/Telefon
Internet war überall verfügbar wo ich war (WLAN im Hotel vorausgesetzt). Allerdings ist das Ganze sehr unzuverlässig, der Zugang war oft unterbrochen bzw. sehr langsam. In Arba Minch gab es einmal für 2 Tage kein Internet. Es war immer mobiles Internet, die Hotels hatten 3G-Router. Stromausfälle führten meist auch zum Ausfall des Internets.
Internetvolumen scheint sehr billig zu sein, vielleicht ist es besser sich dieses zu kaufen. Ob der direkte Zugang zuverlässiger ist kann ich nicht sagen. Wenn man dann noch ein Smartphone mit Tethering (Smartphone = WLAN-Hotspot) hat kann man darüber auch mit dem Laptop ins Internet.
Es ist sinnvoll ein altes Handy mitzunehmen und sich in Äthiopien eine SIM-Karte zu kaufen. Die Minutenpreise sind sehr niedrig. Mit 15 oder 25 Birr Guthaben kann man eine Weile telefonieren. Ich kaufte eine SIM-Karte für 15 Birr, brauchte allerdings einen Bürgen (und den Ausweis) um diese zu bekommen. Dabei hat mir ein Äthiopier geholfen und ich habe leider nicht alles mitbekommen was da besprochen wurde.
Kein Strom/kein Wasser
Stromausfälle kommen häufig vor. Die Dauer ist zwischen Minuten und Stunden. Deshalb unbedingt am Abend eine Taschen-/Stirnlampe bereit legen und mitnehmen wenn man weg geht. Wenn es keine Straßenbeleuchtung gab fühlte ich mich allein nicht so sicher und ich bin im Hotel geblieben. In besseren Hotels ist meist ein Generator da der bei Stromausfall anspringt.
Es kommt auch öfters vor das kein Wasser aus der Leitung kommt. Manchmal wurde einfach kein Wasser in den Behälter auf dem Dach gepumpt (z.B. bei Stromausfall). Oft (aber nicht immer) hilft es bei der Rezeption nachzufragen. Man bekommt dann zumindest einen Eimer mit Schöpfer zum Spülen der Toilette. Unschön war auch das manchmal nur ein dünner Wasserstrahl aus der Dusche kam.
Geldautomaten
In Reiseführern liest man das Geldautomaten ein Problem wären. Meine Erfahrung ist dass eigentlich immer welche vorhanden waren bis auf Konso. Bei Stromausfall (und diese kommen häufig vor) funktionieren sie allerdings nicht. Falls eine Karte eingezogen wird einfach zur dazugehörigen Bank gehen. Mitarbeiter öffnen den Geldautomaten und geben die Karte zurück (nur einmal wollten sie meinen Ausweis sehen). Falls die Bank zu ist kann man sich an das Wachpersonal wenden. Ich bekam meine Karte selbst am Sonntag wieder.
Meine Consors-VisaCard hat am Anfang problemlos funktioniert. Irgendwann wurde sie vom Geldautomaten eingezogen. Nach 4 Versuchen habe ich aufgegeben und nur noch meine MasterCard benutzt. Das Problem hat sich zuhause geklärt. In der Post war eine neue Visa-Karte (Austausch aus Sicherheitsgründen) und im Begleitschreiben stand das die alte ab 6.2. deaktiviert wird. Das ist natürlich ungünstig wenn man gerade unterwegs ist. Ich hatte die Consors-Hotline wg. der Probleme von Äthiopien aus angerufen aber niemand sagte mir das diese deaktiviert wurde. Selbst am Mo. den 29.2. (ich hatte die Karte nochmal in Deutschland erfolglos probiert) wurde mir von der Hotline ein Austausch angeboten aber nichts von der Deaktivierung gesagt.
In besseren Hotels gibt es auch Lesegeräte für Kreditkarten. Bei mir hat das aber nie funktioniert (auch mit der MasterCard nicht).
Bettler
In den Städten gibt es viele Bettler in den Straßen. Hilfsbedürftigen Menschen etwas zu geben ist (fast) selbstverständlich. Aber wie erkennt man ob jemand hilfsbedürftig ist oder nur bettelt weil es einfacher ist (und mehr einbringt) als für wenig Lohn zu arbeiten. Dazu habe ich mir ein paar Regeln zurecht gelegt:
1. Wenn Einheimische einem Bettler was geben gebe ich auch was.
2. Wenn jemand behindert ist (oder nur Lumpen an hat) bekommt er was.
3. Kinder bekommen niemals Geld! Wenn Kinder durch Betteln mehr verdienen als die Eltern schickt man sie nicht mehr zur Schule sondern zum Betteln was nicht im Sinne der Kinder ist. Süssigkeiten oder Stifte (die Worte Candy und Pen hört man oft aus Kindermund) kann man geben muss es aber nicht. Lt. unserem Fahrer kostet ein Stift 4 Birr im Laden und ist daher erschwinglich. Sinnvoll wäre es wenn man Stifte an eine Schule gibt und diese die Verteilung übernehmen. Sie wissen genau wer bedürftig ist und wer nicht.
4. Bei Frauen mit Kind(ern) wird es schwieriger. Hier achte ich auf die Kleidung. Ist diese zu gut gehe ich davon aus das sie es nicht nötig haben und es gibt nichts. Sieht es danach aus das sie auf der Straße leben gibt es was. Ist aber eine Gradwanderung.
5. Man wird öfters von Menschen angesprochen und in ein Gespräch verwickelt (sie wollen ihr Englisch/Deutsch verbessern).Sie begleiten einen einfach. Irgendwann kann (muss aber nicht) dann die Frage kommen ob man nicht etwas Geld geben will. Hier gebe ich nur wenn ich auch eine ‚Leistung‘ erhalten habe, d.h. derjenige hat mir bei irgend etwas geholfen.
Speziell in Lalibela wurde ich mehrfach von Schülern angesprochen. Sie erzählten dass sie zur Schule gehen und in der Freizeit Schuhe putzen (allerdings sind mir in der Stadt nicht übermäßig viele Schuhputzer aufgefallen). Nach der Schule wollen sie studieren (Arzt/Tierarzt wurde genannt). Allerdings ist das Studium Vollzeit und in einer anderen Stadt. Daher können sie nichts mehr verdienen. Die Frage nach Geld wurde nie gestellt aber sie stand im Raum. Hier habe ich nichts gegeben.
Wenn man etwas gibt sollte man vor Augen haben dass die Menschen in Äthiopien wenig verdienen. Irgendwo habe ich gelesen das US$ 0,60 – 1 (= 12 – 21 Birr) pro Tag für die Ernährung in Äthiopien reichen. Deshalb finde ich 1 Birr für einen Bettler ausreichend. Ich habe die 1-Birr-Münzen aus dem Wechselgeld in einer separaten Tasche gesammelt und diese an die Bettler weitergegeben. Dies hat auch den Vorteil das man nicht jedes Mal den Geldbeutel auf der Straße öffnen muss. Hatte ich mal keine Münzen mehr habe ich einen 5-Birr-Schein beim nächsten Bettler gewechselt, d..h. ich habe den Schein hingelegt und mir 4 Birr-Münzen genommen.
Mietwagen
‚Normale‘ PKWs für Selbstfahrer gibt es anscheinend nur für den Süden bis Arba Minch. Ein Deutscher meinte für 400 €/4 Wo. müsste man einen Kleinwagen in Addis Abeba leihen können. Man braucht aber Zeit und möglichst einen Einheimischen der verhandelt.
Ansonsten kann man 4WDs (Toyota Landcruiser o.ä.) oder Minibusse nur mit Fahrer mieten. Wir hatten folgende Angebote: Avis will 100 US$ für 4WD ohne Benzin. Ein weiteres Angebot: Minibus 135 US$/75 US$ (mit/ohne Benzin); Toyota Landcruiser 150 US$/90 US$ (mit/ohne Benzin). Wobei das letztere das Standardangebot ist wenn man bei einschlägigen Reisebüros rumfragt.
Es ist sinnvoll sich den Mietwagen direkt beim Autovermieter zu besorgen. Viele Reisebüros in Addis Abeba vermitteln nur die Mietwagen und wollen natürlich auch was verdienen. Über einen in Deutschland lebenden Äthiopier bekommen wir einen Toyota Landcruiser für 1500 Birr ohne Benzin (ca. 65€/70 US$) bei Bama Tour & Car Rental.
Für die Nordroute (Addis Abeba – Bahir Dar – Gondor – Debark – Axum – Lalibela – Addis Abeba) veranschlagt der Iwanowski Reiseführer 7 Tage reine Fahrzeit (mit kleinen Besichtigungen unterwegs) wobei die 550 km für die Strecke Addis Abeba – Bahir Dar an einem Tag fast nicht zu schaffen sind. Für die Strecken Axum – Lalibela und Lalibela – Addis Abeba sind jeweils 2 Tage vorgesehen und werden auch benötigt. Für ausführliche Besichtigungen sollte man je nach Bedarf zusätzliche Tage in Bahir Dar, Gondor, Debark, Axum und Lalibela einplanen. M.E. ist es besser die Route gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. Dann hat man die großen Strecken am Anfang und nur eine lange am Ende. Es ist auch nicht schlecht einen Reservetag einzuplanen um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.
Der Benzinpreis liegt bei ca. 17,5 Birr/Liter (= ca. 77 ct) und die 4WDs verbrauchen ca. 15 – 20l/100 km (auf Schotterstraßen mehr). Auf der Standardroute für den Norden kommt man auf mind. 2500 km (ohne lokale Fahrten), d.h. ca. 400 – 500 l Benzin (ca. 300 – 400 €). Wenn man das Auto ‚mit Benzin‘ bucht zahlt man den höheren Preis auch an Tagen wo man nicht so viel fährt.
Wir hatten keine so guten Erfahrungen mit dem ‚Können‘ unseres Fahrers (siehe Do. 11.2.). Deshalb sollte man dem Fahrer auf die Finger schauen und möglichst die Route genau absprechen und auch prüfen ob er richtig fährt bis man ein Gefühl hat wie gut der Fahrer ist. Der Fahrer übernachtet nicht unbedingt im gleichen Hotel wie man selbst. Deshalb ist es wichtig die Telefonnummer des Fahrers zu haben bzw. genau abzumachen wann der Fahrer benötigt wird (hat bei uns mit kleinen Abweichungen funktioniert).
Unser Fahrer bekam nach eigener Auskunft 3000 Birr/Monat + 200 Birr/Tag Spesen wenn er über Nacht unterwegs ist.
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Fotoausrüstung/Bilder
Kamera: Canon EOS 7D Mark II (+ EOS 7D als Reservebody)
Objektive: Sigma 4,5-5,6/8–16mm, Canon 3,5-5,6/15-85mm, Canon 4/70-200 mm + Canon 1,4x Extender, Canon Makro 2,8/100 mm IS USM
Blitzgeräte: Metz 54 MZ-4i, Metz Ringblitz
Bilder:
Auf der Reise habe ich insgesamt 6932 Bilder gemacht. Davon wurden 2074 archiviert, d.h. über 2/3 der gemachten Bilder wurde gelöscht. Die archivierten Bilder teilen sich auf in 773 Urlaubs-, 1301 Tier- und 88 Pflanzenbilder.
Ich habe viele Vogelaufnahmen gemacht u.a. auch viele Flugaufnahmen. Davon waren viele Aufnahmen von einzelnen Vogelarten. Dies erklärt warum ich so viele Bilder gelöscht habe.
Alle Bilder im Text sind Original-JPEGs aus der Kamera (verkleinert auf 1200×800).
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Reiseverlauf
Sa. 16.1.: Fahrt mit Zug von Nürnberg nach Berlin (14:33 – 19:26 Uhr)
Strecke: Nürnberg – Berlin
So. 17.1.: Um 11:41 geht es mit dem Bus zum Bahnhof Südkreuz und weiter mit der S45 zum Flughafen Schönefeld (12:36 Uhr). Vor dem Check-in wird das Gepäck durchleuchtet, danach der Check-in (mein Rucksack hat 16,5 kg). Danach habe ich viel Zeit. Ca. 1h vor Abflug gehe ich problemlos durch die Sicherheitskontrolle (na ja es gibt eine Sprengstoffkontrolle für die Fototasche). Der Flug nach Kairo (Boeing 737-800) startet um 15.00 Uhr mit ca. 15 Min. Verspätung. Im Kairo kommen wir wieder pünktlich um 19:00 Uhr (20:00 Uhr Ortszeit) an. Als erstes kaufe ich mir eine Flasche Wasser (0,75 l Evian für über 4 €). Nachdem ich viel Zeit habe schaue ich mir die Duty Free Shops etwas an. Um 22:45 Ortszeit geht es weiter nach Addis Abeba wieder mit einer Boeing 737-800 von Egypt Air.
Strecke: Berlin Schönefeld – Kairo – Addis Abeba
Mo. 18.1.: Wir landen pünktlich um 3:15 Ortszeit in Addis Abeba. Als erstes besorge ich mir ein Visum für 3 Monate (70 US$/67 €) da ich 6 Wochen bleibe. Sie nehmen auch ein Bild mit einer Kamera von mir auf. Als nächstes gehe ich zum Geldautomaten und besorge mir 3000 Birr (ca. 150 €). Danach geht es problemlos durch die Passkontrolle. Das Gepäck kommt auch recht schnell und um 4:00 Uhr stehe ich vor dem Flughafengebäude. Was fehlt ist mein beim Hotel mit gebuchter Fahrer. Ich warte ca. 20 Min., dann nehme ich für 250 Birr (ca. 12 €) ein Taxi (es gibt anscheinend eine feste Preisliste) und um 5:00 Uhr bin ich am Hotel. So schnell habe ich das nicht erwartet. Nachdem es draußen noch dunkel ist warte ich an der Rezeption bis es hell wird.
Danach ziehe ich mit Kamera los. Draußen ist ‚viel Afrika‘ und ich fühle mich nicht ganz wohl. Wobei ich vor dem Losgehen noch das Kapitel über Gefahren in Addis Abeba gelesen habe was einem nicht mehr Sicherheit gibt. Relativ schnell spricht mich ein junger Mann an und läuft einfach mit. Erst als ich ihm sage das ich allein gehen will verschwindet er. Auch sind viele Bettler am Wegesrand. Die 1-Birr-Münzen (ca. 5 Cent) bewähren sich aber ich habe nur wenige. Nach ca. 2 h bin ich wieder im Hotel. Sie geben mir das erste fertige Zimmer und ich kann meine Sachen dort ablegen. Aber stopp: Wertsachen soll man in Schließfächern an der Rezeption einschließen wenn man nicht im Zimmer ist. Und keinesfalls zu viel Geld mitnehmen und dieses möglichst in Innentaschen verstauen als Schutz vor Taschendieben. Ich lege mich erst mal für 2 h hin, geschlafen habe ich aber max. 1 h. Danach gehe ich wieder los, diesmal mit der älteren EOS 7D und nicht mit der neuen EOS 7D Mark II. Nachdem beide Kameras versichert sind (Neuwert) wäre es fast ein Schnäppchen wenn die 5 Jahre alte EOS 7D weg wäre. Aber vielleicht soll man das Unglück nicht herbeirufen.
Nach einiger Zeit spricht mich wieder ein (diesmal etwas älterer) Mann an. Wir unterhalten uns während wir durch die Stadt gehen. Irgendwann frage ich ihn ob er weiß wo man eine SIM-Karte kaufen kann. Ich habe nirgends einen passenden Laden gesehen. Er zeigt mir einen Laden und nach einiger Zeit (Ausweis und ich wurden fotografiert, er lies sich als Bürge eintragen) bekam ich eine SIM-Karte mit 15 Birr Guthaben für 15 Birr (so wurde es mir zumindest gesagt). Als nächstes wollte der Mann mit mir in ein Restaurant gehen. Da ich nicht hungrig war und ich ihn los haben wollte fragte ich was den das Essen kosten würde. Er meinte 100 Birr und ich gab ihn diese (ca. 4,50 €) und ich war ihn los. Im Nachhinein würde ich nicht mehr soviel geben. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen betrug 2013 542 US$ (entspricht ca. 11 000 Birr).
Auf dem Rückweg fängt es an zu Regnen. Ich stelle mich erst unter ein Vordach. Dann sehe ich eine Treppe die in ein Geschäft runtergeht. Ich frage ob ich mich auf diese setzen darf. Der Inhaber bietet mir gleich einen Stuhl hinter der Treppe an und fragt ob ich einen Kaffee möchte. Den Stuhl nehme ich aber den Kaffee lehne ich dankend ab (ich darf nur 2 Tassen am Tag trinken). Nach 15 Min. hört es wieder auf und ich gehe weiter Richtung Hotel. Dort fotografiere ich im Garten noch eine Holzwespe o.ä. und die Taillienwespe.
Nachdem ich den ganzen Tag außer 2 Bananen nichts gegessen hatte gehe ich um 18.00 Uhr zum Abendessen. Es gibt ein Rindersteak mit Reis, grünen Bohnen, Karotten, Brot und 2 Bier. Das Steak ist allerdings dünn aber einigermaßen groß. Das Brot ist wenig gesalzen. Preis 141 Birr (ca. 6 €).
Übernachtung: Taitu Hotel, Addis Abeba (40 US$ incl. Frühstück)
Di. 19.1.: Zum Frühstück gibt es ein Omelett + 2 große Tassen Kaffee (105 Birr = ca. 4,50 €). Danach plane ich wie es weitergehen soll Richtung Süden. Als nächstes Ziel ergibt sich Ziway am Lake Ziway. Danach steht der Abiyata-Shala-NP auf dem Programm. Im LP ist das Hotel Sabana beschrieben. Allerdings liegt es ca. 3 km neben der Nationalstraße 6. Ich habe mal angefragt wie man da hinkommt bzw. ob es die Möglichkeit gibt abgeholt zu werden.
Am Nachmittag gehe ich in die Stadt zum Busbahnhof beim ehemaligen Bahnhof La Gare. Allerdings wurde der Busbahnhof für Überlandbusse nach außerhalb (Galiti) verlegt. In einem Cafe dort, wo ich nach dem Bus nach Ziway frage, erfahre ich dass morgen Feiertag ist und ich sehr früh fahren müsste da ab ca. 10.00 Uhr die Straßen verstopft sind. Als ich zum Hotel zurückkomme frage ich erst mal den Preis für ein Taxi nach Galiti (350 Birr = ca. 17 €). Irgendwie kann ich mich nicht entscheiden aber ich stelle mal den Wecker auf 5.00 Uhr.
Abendessen im Hotel: irgendwas Einheimisches mit Lamm und 2 Bier = 121 Birr.
Übernachtung: Taitu Hotel, Addis Abeba (40 US$ incl. Frühstück)
Mi. 20.1.: Um 5.00 klingelt der Wecker, ich überlege noch kurz und stehe dann auf. Um 5.30 Uhr bin ich am Taxistand. Jetzt soll es 400 Birr nach Galiti kosten. Nachdem ich einwende dass es gestern nur 350 Birr waren wird dieser Preis akzeptiert. Aber der Taxifahrer meint er könnte mich zu einem Minibus beim ehemaligen Bahnhof bringen. Dies würde nur 150 Birr kosten. Ich willige ein und wir fahren in die Nähe wo ich gestern den Busbahnhof gesucht habe. Dort fragt der Taxifahrer einen Passenten, leider verstehe ich nichts. Als nächstes ruft er irgendwo an und sagt dann dass der Minibus in ca. 10 Min. kommt. Wir warten diese 10 Min. und dann fährt er eine Straße weiter. Kurz darauf kommt ein Minibus. Auf meine Frage was es kostet wird mir gesagt 150 Birr. Nachdem der Taxifahrer mein Gepäck geholt hat steigt der Preis auf 200 Birr (ca. 9 €) wg. des großen Gepäcks. Ich denke es ist eher ein Zuschlag für Ausländer. Der Taxifahrer sagte mir das es ca. 150 – 200 Birr kosten wird und es 3 – 4h dauert. Im Minibus sind bereits 2 Frauen, eine weitere Person steigt später zu. Dann geht es los.
Die Frauen sagen mir das die Fahrt bis Ziway ca. 2h dauert. Sie fahren bis Awasa und das dauert 4h. Bei Addis Abeba gibt es eine mautpflichtige autobahnähnliche Straße. Unterwegs hält der Minibus ein paar Mal um nach weiteren Fahrgästen Ausschau zu halten. Zweimal ist er erfolgreich und der Bus ist voll. Ca. 8.30 Uhr sind wir in Ziway. Mit einem Dreiradtaxi geht es zum Bethlehem Hotel (ca. 1 km, 20 Birr). Dies ist leider voll und mir wird das nahegelegene Haile Resort empfohlen. Den Taxifahrer habe ich noch erwischt und er bringt mich dort hin. Es ist nur schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Er will 10 Birr und ich gebe sie ihm ohne Diskussion. Das billigste Zimmer kostet 34 US$. Ich lasse es mir zeigen und es ist sehr viel besser als das in Addis Abeba.
Nachdem ich meine Sachen aufs Zimmer gebracht habe und einen kurzen Blick auf meine Mails geworfen habe (das Internet im Hotel ist sehr langsam) gehe ich los. Vom Garten (das Hotel liegt fast am See) sehe ich schon viele Vögel am Wasser. Ich gehe Richtung See und Scharen von Marabus, Pelikanen und Sichlern sind zu sehen. Sie werden von den Fischern mit Abfällen versorgt und sind gar nicht scheu. Allerdings sind auch gleich ein paar Kinder um mich herum. Zumindest das Wort ‚Money‘ kennen sie. Wahrscheinlich nehmen sie dieses über die Muttermilch auf ;-). Sie versuchen auch die Vögel anzufüttern und wollen dann natürlich Geld dafür. Wenn man sie beharrlich ignoriert wird man sie irgendwann los. Auf dem Rückweg gehe ich zum Tourist Office gleich gegenüber vom Hoteleingang. Dort werden verschiedene Bootstouren angeboten. Die interessanteste für mich zur Vogelinsel und zu den Flusspferden kostet 850 Birr (ca. 40 €). Dies ist der Preis für 4 Personen aber nachdem ich allein bin müsste ich diesen bezahlen. Aber morgen kommt eine Gruppe, vielleicht kann ich da mitgehen.
Danach laufe ich in den Ort. Hier ist noch mehr Afrika als in Addis. Die Leute sind zu Fuß unterwegs. Weiter gibt es Einachser mit einer Pferdestärke und die Dreiradtaxis für die Betuchteren und Touristen. Die Straßen sind staubig (und meine Füße am Abend auch). Unterwegs wird man öfters angesprochen woher man kommt und wie lange man in Äthiopien bleibt. Wenn man sagt man ist aus ‚Germany‘ dann kommt ein paar Mal Angela Merkel. Sie ist anscheinend auch hier bekannt. Am späten Nachmittag gehe ich nochmal zu den Vögeln und jetzt sehe ich auch ein paar Bienenfresser. Insgesamt habe ich heute ca. 500 Bilder gemacht. Sicher werden davon noch einige gelöscht.
Strecke: Addis Abeba – Ziway (180 km)
Übernachtung: Haile Resort, Ziway (34 US$ incl. Frühstück)
Die ‚Touristen in Schutzkleidung‘ sind auf dem Weg zu einer Bootsfahrt!
Do. 21.1.: Das Frühstücksbuffet ist zwar nicht ganz so üppig wie bei uns aber ich habe was gefunden: Eier und Bohnen mit Toast, Cornflakes mit Milch, Ananas und Bananenkuchen und dazu Saft und Kaffee (diesmal sogar mit Milch). Als nächstes gehe ich zum Tourist Office. Sie haben keine Gruppe. Dann sage ich dass ich rechts am See entlang gehe und gehe los. Nach 5 Min. kommt einer hinterher und meint das sei für mich allein zu gefährlich. Ich gehe mit zurück zum Office und sie bieten mir einen Guide für 450 Birr. Das ist mir erst mal zu teuer und ich gehe ins Hotel zurück und mache mich dort schlau. Die Meinung ist uneinheitlich. Schließlich bietet der Manager an dass ein Bediensteter in einer Stunde mitgeht. Ich gehe nochmals zu den Vögeln beim Hotel und nach einer Stunde bin ich zurück. Wir gehen los zu einer orthodoxen Kirchenfeier. Nach einiger Zeit meint der Guide (oder besser Bodyguard?) ein Pferdetaxi wäre besser das es 5 km sind. Diese nehmen wir (40 Birr) und so sehen wir einen kirchlichen Umzug. Allerdings sind viele Leute dort und Fotografieren ist schwierig. Auf dem Rückweg gehen wir noch zum See aber hier sind viel weniger Vögel als am Hotel. Zurück geht es mit der Pferdedroschke. Der Guide fragt ob ich einen Fisch essen möchte. Ich bin gar nicht hungrig aber er ist hungrig. Also fahren wir zu einer einheimischen Fischbraterei. 2 Fische kosten 40 Birr. Es gibt keine Beilage nur eine sehr scharfe Soße, die mir zu scharf ist. Ich probiere etwas von dem Fisch und gebe dann den Rest dem Droschkenfahrer. Dann geht es zurück zum Hotel und ich gehe nochmal zu den Vögeln. Ich versuche Flugaufnahmen zu machen aber viele sind unscharf (man trifft nicht immer den Vogel mit dem AF bzw. er stellt auf die Flügelspitze scharf. Beim Abtrocknen merke ich das ich einen Sonnenbrand auf der Stirn habe. Auch ist ein Schnupfen im Anmarsch. Es könnte sein das ich leichtes Fieber habe. Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit Gemüsesoße und als Nachspeise einen Pfannkuchen mit Schokosoße (180 Birr). Danach genehmige ich mir noch einen Mojito (89 Birr) in der Bar. Meine spanische Aussprache wird erst nicht verstanden. Mit der englischen klappt es dann.
Übernachtung: Haile Resort, Ziway (34 US$ incl. Frühstück)
Ich habe an diesem Tag über 1200 Bilder gemacht. Wegen der Flugaufnahmen hatte ich die langsame Serienbildgeschwindigkeit (ca. 4 Bilder/s) eingestellt. Interessant ist das die schnelle SD-Karte diese Bildanzahl fast in Echtzeit speichern kann. Schaut man nach einer Serie auf die Schreib-LED ist diese meist bereits aus oder sie geht gerade aus. Inzwischen (nach der Auswahl für die Website am Mo. 25.1.) sind es noch etwas mehr als die Hälfte. Da kommt zuhause noch Arbeit auf mich zu.
Fr. 22.1.: Nachts wache ich mindestens 4x mit einem komischen Gefühl im Magen auf. Ich überlege ob ich den Finger reinstecken soll. Als der Wecker um 7.30 Uhr schellt überlege ich kurz ob ich aufstehen soll. Ich fühle mich irgendwie schwach. Da muss ich mich auch schon übergeben. Ich schaffe es gerade noch zur Toilette. Ich vermute der Fisch ist das Problem. Dann lege ich mich wieder hin. Um 9.00 Uhr raffe ich mich zum Frühstück auf. Heute gibt es nur Früchte und Saft und eine Tasse Kaffee. Danach lege ich mich wieder hin bis 13.00 Uhr. Anschließend fahre ich mit dem Pferdetaxi (10 Birr) in die Stadt, ich brauche Geld. Am Geldautomaten gibt es max. 4000 Birr (= ca. 180 €), mehr geht nicht durch Schlitz (der größte Schein ist 100 Birr). Aber man kann ja 2x abheben. Ich trinke noch eine Cola und dann geht es zurück zum Hotel, diesmal mit einem Dreirad (auch 10 Birr). Ich lege mich wieder hin aber nach kurzer Zeit muss ich mich wieder erbrechen. Abendessen fällt heute aus. Inzwischen habe ich auch noch Durchfall, ich nehme 2 Imodium.
Am Wochenende ist das Hotel teurer, dies habe ich auch bei einem anderen Hotels gesehen.
Übernachtung: Haile Resort, Ziway (38 US$ incl. Frühstück)
Sa. 23.1.: Heute morgen geht es mir wieder gut. Nach einem normalen Frühstück geht es wieder zur Jetty zu den Vögeln. Heute sehe ich drei neue Arten: einen Storch und einen Vogel ähnlich einem Rabengeier aber braun und eine weitere Art Bienenfresser. Ansonsten das Gleiche an Vögeln. Ein Mann spricht mich an und fragt mich erst woher ich komme, was ich mache und was ich studiert habe. Dann sagt ich sei doch reich wenn ich mir einen Flug von Deutschland nach Äthiopien leisten kann und ich soll ihm doch etwas geben. Was ich nicht mache, wäre auch schwierig da drei weitere Männer daneben standen. Er hat Civil engineering studiert hat aber keine Arbeit.
Abendessen im Hotel: Beef Steak mit Pommes und ein Bier (180 Birr). Allerdings bin ich nicht sehr hungrig und esse das Fleisch nicht ganz auf.
Heute sind es ’nur‘ gut 600 Bilder.
Übernachtung: Haile Resort, Ziway (38 US$ incl. Frühstück)
So. 24.1.: Nach dem Frühstück gehe ich noch für eine Stunde zu den Vögeln. Dann packe ich meine Sachen. Das Hotel ruft für mich im neuen Hotel noch an und klärt ob was frei ist und dass ich an der Hauptstraße abgeholt werde (ich hatte schon die Bestätigung für die Abholung per Mail aber das ist ein paar Tage her). Ein Dreiradtaxi bringt mich zum Minibusbahnhof. Der Fahrer bringt mich gleich zu einem Minibus der nach Süden fährt. Das Taxi kostet 50 Birr (ist teuer). Der Minibus kostet 65 Birr, davon entfallen 20 Birr auf den Rucksack (ca. 40 km). Am Abzweig zum Sabana Beach Resort steige ich aus und rufe das Hotel an. Es sind 2,8 km zum Hotel. Nach ca. 15 min. kommt ein Dreiradtaxi und nimmt mich mit. Es gehört dem Hotel und die Fahrt ist kostenlos. An der Rezeption erfahre ich noch das Internet nur im Restaurant geht. Ich beziehe mein Häuschen und schaue mir danach die Anlage an. Zum Strand geht es ein Stück runter und es ist ein Kiesstrand aber das ist mir egal. Nachdem mein Häuschen nicht weit vom Restaurant ist probiere ich das Internet und es geht im Raum (reicht für E-Mail) und besser auf der Veranda. Danach gehe ich raus aus der Anlage. Ich komme nicht weit da kommen schon die ersten Kinder und bringen ihr ganzes englisches Vokabular an den Mann: hello + you + money. Irgendwann sind 8 – 10 Kinder hinter mir. Ich versuche sie zu verscheuchen aber das hilft nicht. Also drehe ich um und gehe zurück zum Hotel. Es gibt auch nicht viel zu sehen außer einer zentimeterdicken Staubschicht auf der Straße.
Zum Abendessen gibt es Rindfleischstücke mit Gemüse auf Cuscusbett (150 Birr). Schaffe ich aber auch nur gut zur Hälfte.
Strecke: Ziway – Langano-See (47 km)
Übernachtung: Sabana Beach Resort am Langano-See (66 US$ incl. Frühstück)
Mo. 25.1.: Es gibt ein gutes Frühstücksbuffet in der Anlage. Danach bin ich rausgegangen. Es ist alles staubig und wenig zum Fotografieren. Die Kinder halten sich heute in Grenzen (vielleicht sind sie ja in der Schule?) aber ich bin nicht alleine. Nach einer Stunde bin ich wieder zurück. Der Schnupfen quält mich immer noch und ich lege mich etwas hin. Danach sitze ich auf meiner Terrasse und fotografiere die Vögel auf dem Rasen davor und in den Bäumen um das Haus. Zwischendurch kümmere ich mich auch um diese Website und um die Planung meiner Weiterreise morgen nach Awassa (auch Awasa oder Hawassa genannt). Irgendwann ab Mittag ist der Strom bis zum frühen Nachmittag weg, auch später fällt er noch ein paarmal kurz aus. Ebenso auf dem Weg zum Abendessen, gut das ich meine Stirnlampe dabei habe. Ich esse Lasagne (105 Birr).
Am Abend entdecke ich noch eine fette Spinne an der Decke über dem Bett, d.h. Kamera raus und Makroobjetiv drauf. Sie hat ca. 10 cm Durchmesser.
Übernachtung: Sabana Beach Resort am Langano-See (66 US$ incl. Frühstück)
Di. 26.1.: Das Frühstück ist wieder sehr gut. Danach packe ich. Um 9.45 Uhr bin ich an der Rezeption. Auf mein Dreiradtaxi muss ich über 15 Min. warten. Es bringt mich zur Hauptstraße. Dort hält auch relativ schnell ein Minibus. Es ist noch ein Platz für mich frei. Der Rucksack kommt hinten rein, die Fototasche nehme ich auf den Schoß. In jeder Reihe sitzen 4 Personen, es ist also etwas eng. Unterwegs will der ‚Schaffner‘ 100 Birr. Einige Passagiere lachen, d.h. es ist viel zu viel. Ich lächle einfach zurück. Der Minibus geht nur bis Schaschamene. Dort bezahle ich dann 50 Birr, ist auch zu viel aber was kann man machen. Auf dem Busbahnhof bin ich schon wieder umringt von Leuten die mir einen Minibus nach Awassa zeigen wollen. Ich entscheide mich für einen Bus. Dieser kostet 10 Birr, wahrscheinlich ein realistischer Preis. Das Dreiradtaxi will 50 Birr vom Busbahnhof bis zum Hotel Tadesse Enjory Hotel. Es sind nur 2 Nächte möglich danach ist das Hotel ausgebucht. Ich nehme es trotzdem weil ich keine Lust habe weiter zu suchen. Das Zimmer ist nicht so groß macht aber einen guten Eindruck. Die Dusche ist eine Massagedusche allerdings fehlt die Türe.
Danach gehe ich zum See und die dortige Uferpromenade in beide Richtungen. Dies ist sehr angenehm weil man wie unter einem Dach im Schatten geht. Es gibt wieder viele Wasservögel. Am Nachmittag gehe ich in die Stadt zur St. Georgskirche. Auf dem Rückweg trinke ich was im Time Cafe. Hier sehe ich eine Tafel mit herrlichen Eiskugeln.
Am Abend fällt der Strom ein paar Mal aus. Als ich rausgehe ist es richtig dunkel da die Straßenbeleuchtung nicht geht. Ich entscheide mich für das Restaurant im Hotel. Es gibt einen Rindfleischspieß (Beef Shish Kebab, 115 Birr). Das Fleisch ist sehr zart, das beste Rindfleisch das ich bisher hier hatte.
Episode am Rande: Am Nebentisch sitzt eine deutsche Reisegruppe (in der Gruppe würde ich zu den jüngeren gehören) die von einer resoluten Dame geführt wird: Wer möchte Bier? Eins, zwei, drei, … Pizza gibt es heute nicht. Vorspeisen: … (Aufzählung der Vorspeisen). Wer möchte eine Vorspeise? Hauptspeisen: … Wer möchte Fisch? … Beef, … Hähnchen. So werden die Bestellungen sehr effizient (aber auch ein bischen im Kasernenhofton) durchgezogen.
Strecke: Langano-See – Awassa (78 km)
Übernachtung: Tadesse Enjory Hotel, Awassa (500 Birr incl. Frühstück)
Mi. 27.1.: Am Morgen will ich zuerst zu einem Hügel den man vom Hotel aus sieht. Am Ende wird der Weg aber sehr unübersichtlich und ich gehe erst zurück und dann wieder zum See. Ich setze mich an einer Stelle wo Fischer ihre Fische ausnehmen. Hier ist immer was los. Ich bleibe bis Mittag und auf dem Rückweg mache ich einen Umweg über das Time Cafe. Leider gibt es kein Eis aber einen tollen Mangosaft (21 Birr). Danach gehe ich ins Hotel zurück um mir ein neues Hotel im Reiseführer zu suchen. Ich entscheide mich für das Pinna 1 und schaue es mir gleich an. Es gibt Zimmer für 440/640 Birr und höher. Anschließend noch ein kurzer Spaziergang am See. Dabei sehe ich wie eine Kuh einem Pelikan zu nahe kommt.
Abendessen im Hotel: Beefsteak (130 Birr)
Übernachtung: Tadesse Enjory Hotel, Awassa (500 Birr incl. Frühstück)
Do. 28.1.: Erst gibt es Frühstück dann packe ich und ziehe um ins Hotel Pinna 1. Dreiradtaxi 30 Birr (will erst 40, 20 wären wahrscheinlich angemessen). Danach gehe ich erst mal durch die Stadt. Nach einem Mangosaft im Time Cafe geht es wieder zum See.
Abendessen im Hotel: Beef Cutlet mit Käse überbacken (95 Birr).
Übernachtung: Hotel Pinna 1, Awassa (640 Birr incl. Frühstück)
Fr. 29.1.: Das Frühstück ist schon sehr äthiopisch (= irgendwelche gebratene Fleischsachen mit Gemüse). Ich finde als einziges Rühreier und Brot, dazu gibt es Kaffee und dicken Saft. Danach gehe ich Richtung Fischmarkt und anschließend auf einen Hügel wo man die Stadt überblickt. Auf dem Rückweg gehe ich über die Uferpromenade am See. Am Nachmittag überlege ich mir wie es weitergehen soll. Ich entscheide mich für Arba Minch und ev. weiter bis Konso. Die erste Enttäuschung erlebe ich als ich an der Rezeption nach einem Bus nach Arba Minch frage: 4.00 Uhr morgens. Das ist mir doch zu früh. Also gehe ich zum Busbahnhof. Dort sind allerdings einige Büros bereits geschlossen. Ein Mann führt mich zu einem Busfahrer und der meint um 11.00 Uhr und um 13.00 Uhr gäbe es auch einen Bus. Aber ob die bis Arba Minch fahren bezweifle ich. Wir werden sehen. Auf dem Rückweg will ich mir noch Geld aus dem Automaten holen. Aber 4 Automaten funktionieren nicht. Beim vierten sagt mir ein Mann es läge am Stromausfall. Nachdem es noch hell ist ist mir das gar nicht aufgefallen.
Abendessen im Hotel: Cordon Bleu (114 Birr).
Übernachtung: Hotel Pinna 1, Awassa (640 Birr incl. Frühstück)
Sa. 30.1.: Erst gibt es Frühstück, dann gehe ich zum Geldautomaten. Es gibt wieder Geld, allerdings nur 2000 Birr (ca. 90 €). Die max. Summe hängt anscheinend vom Betreiber des Automaten ab. Manche geben bis zu 4000 Birr her (da es nur 100 Birr Noten gibt gehen diese gerade so durch den Schacht) andere nur 2000 Birr. Danach packe ich zusammen und fahre mit einem Dreiradtaxi zum Busbahnhof. Es gibt keinen Bus direkt nach Arba Minch aber einer geht bis Sodo was ungefähr 2/3 der Strecke ist (55 Birr + 20 Birr fürs Gepäck). Um 9.00 Uhr geht es los und um 12.30 Uhr sind wir in Sodo. Kurz nach Awassa sehe ich zwei Flusspferde an einem Flussufer grasen. Um 13.00 Uhr geht es weiter nach Arba Minch (50 Birr, Ankunft ca. 15.00 Uhr. Unterwegs werden wir mind. 8x von Polizisten kontrolliert (mein Eindruck: jeder Dorfpolizist hält die Autos an). Meist wollen sie nur die Papiere sehen. Manchmal schauen sie auch in den Bus und fragen etwas was ich nicht verstehe. Dann antworten alle im Chor und der Polizist ist zufrieden.
Mit dem Taxi fahre ich zur Merkado Pension, die ich aus dem Internet habe. Na ja der erste Eindruck ist OK, also nehme ich das Zimmer für 300 Birr. Nach einer kurzen Pause mache ich einen ersten Stadtrundgang. Es ist wie woanders auch: Bettler auf der Straße, man wird von Kindern (und Erwachsenen) angebettelt und es gibt Leute die Touren in die Stammesgebiete im Süden anbieten. Beim Duschen stelle ich fest das es kein Handtuch gibt.
Abendessen im Touristhotel gleich nebenan: Veal Shish Kebab (90 Birr). War nicht so toll wie in Awassa aber es war gut. Vor dem Essen regnet es und auf dem Rückweg fängt es am Eingang zur Pension wieder an. Glück gehabt den das Essen war draußen.
Wahrscheinlich fahre ich morgen weiter nach Konso, ansonsten würde ich das Hotel wechseln.
Strecke: Awassa – Sodo – Arba Minch (280 km)
Unterkunft: Merkado Pension, Arba Minch (300 Birr)
So. 31.1.: Ab ca. 5.30 Uhr beginnen die Lautsprecher der nahegelegenen Kirche zu plärren (= irgendwelche religiösen Gesänge abzuspielen), am Anfang noch mit Pausen, später pausenlos. Zum Frühstück gibt es Plätzchen die ich gestern (in weiser Voraussicht?) gekauft habe. Danach packe und und nehme ein Dreiradtaxi zum Busbahnhof (20 Birr). Es findet sich gleich ein Bus nach Konso (35 Birr + 20 Birr für den Rucksack). Es scheint so zu sein: kommt ein Gepäckstück in den Kofferraum ober aufs Dach ist es kostenpflichtig. Nimmt man es mit in den Bus ist es kostenlos. Allerdings ist es oft ein Problem im Bus einen Platz für den Rucksack zu finden. Der Bus dreht noch eine Runde in der Stadt und an verschiedenen Stellen wird noch größeres Gepäck verladen, u.a. Matratzen und Wasserkanister. Dann geht es los. Ein großer Teil der Strecke ist geteert, der Rest ist Schotterstraße. Für die 95 km nach Konso brauchen wir 2,5 h. Ca. 15 km vor Konso steigt eine größere Gruppe zu. Für diese gibt es nur noch Stehplätze. Unterwegs singen und klatschen sie zur Musik aus dem Lautsprecher. Später singen sie alleine: es gibt einen Vorsänger und der Rest wiederholt den Refrain.
In Konso muss ich zum ersten mal meinen Rucksack ca. 200 m tragen. Am Busbahnhof ist kein Taxi. Das erste Hotel sieht nicht sehr vertrauenswürdig aus. Ich gehe weiter zum gegenüberliegenden St. Mary Hotel. Es sieht etwas besser aus und ich lasse mir ein Zimmer zeigen. Mangels besserer Alternative nehme ich das Zimmer welches auf jeden Fall in einem schlechteren Zustand als das gestern ist. Aber es hat ein Moskitonetz. Es gibt zwar nicht viele Moskitos aber einer kann einem den Schlaf rauben. Auf Anfrage bekomme ich auch ein Handtuch. Danach lege ich mich ein Stündchen hin, es fehlt doch etwas Schlaf und draußen ist es auch sehr heiß. Je weiter ich nach Süden komme um so wärmer wird es. Dies liegt auch daran dass die Orte immer niedriger liegen.
Beim Rausgehen werde ich schon vom ersten angesprochen wg. Touren zu den eingeborenen Stämmen hier. Der Preis wäre 60 US$ für ein Moped mit Guide. Danach gehe ich erst die Straße nach Westen und komme zu meinen ersten Makroaufnehmen. Was mich überrascht: Die Kinder sind wenig aufdringlich. Man wird zwar mit Hello oder you angesprochen gefolgt von einem money. Antwortet man mit Hello oder Salam (der einheimische Gruß) wird man meist in Ruhe gelassen.
Am späten Nachmittag gehe ich noch Richtung Arba Minch, vorbei an einer Polizeisperre (die kontrollieren nur Autos). Auf dem Rückweg fragen sie was ich mache. Ich zeige Ihnen einfach ein paar Aufnahmen von Spinnen und Schmetterlingen auf dem Display. Auf dem Rückweg sehe ich das Hotel Egbert 2 (es gibt auch ein Egbert Hotel welches auf dem gleichen Niveau wie das St. Mary sein dürfte). Es ist gleich gegenüber meinem Hotel aber bisher ist es mir nicht aufgefallen. Ich schaue mir ein Zimmer an und beschließe morgen zu wechseln.
Abendessen: ich bestelle Beef und bekomme eine undefinierbare Soße und Brot. Ich tauche das Brot in die Soße aber so richtig schmeckt es nicht. Ich bezahle 64 Birr für das Essen und 2 Bier.
Strecke: Arba Minch – Konso (92 km)
Unterkunft: St. Mary Hotel, Konso (200 Birr)
Mo. 1.2.: Am Morgen habe ich erst mal leichten Durchfall, wahrscheinlich vom Abendessen. Ich wechsle das Hotel. Danach gehe ich ca. 3 km nach Westen zu einem Markt. Hier verkaufen die Einheimischen die täglichen Produkte. Den Markt finde ich nicht so interessant aber ich kaufe mir 3 Bananen (3 Birr). Auf dem Rückweg treffe ich eine Chinesin aus Macao, die ich bereits gestern gesehen hatte. Wir unterhalten uns kurz. Anschließend laufe ich noch durch den Ort und beschließe dabei morgen zurück nach Arba Minch zu fahren.
Allgemein ist in und um Konso viel Polizei in Flecktarn (Special Police) mit Kalaschnikows zu sehen. Als Abendessen gibt es ein paar Plätzchen.
Unterkunft: Egbert 2 Hotel, Konso (360 Birr)
Di. 2.2.: Am Morgen gehe ich zum Busbahnhof aber es gibt keinen Bus nach Arba Minch sondern nur Minibusse. Als nehme ich den nächsten. Als alle Plätze belegt sind fährt er ca. 8.45 Uhr los. An der Polizeisperre müssen alle aussteigen, das Gepäck wird kontrolliert und die Personen werden abgetastet. Ich sehe anscheinend sehr vertrauenswürdig aus 😉 und sie verzichten bei mir auf beides. Unterwegs steigen noch Leute dazu und die Höchstzahl im Minibus sind 21 Erwachsene und ein Kind. Die Fahrt kostet 35 Birr + diesmal 30 Birr für den Rucksack auf dem Dach. Der Mann neben mir spricht Englisch und er managt es dass ich an der richtigen Stelle aussteigen kann. Ein Dreiradtaxi bringt mich zum Hotel (20 Birr). Die Zimmer im Forty Spring Hotel sind schon viel besser. Auch das Hotel ist schön gelegen, fast wie im Dschungel. Am Nachmittag sehe ich mir den Ort an. Arba Minch besteht eigentlich aus 2 Orten: Shecha (da bin ich jetzt) und Sikela (da war ich beim letzten Mal). Unterwegs werde ich angesprochen wg. Touren in den Nechisar Nationalpark oder ins Omo-Valley. Ich sage für den NP zu wenn sich eine Gruppe findet. Am Abend taucht der Guide im Hotel auf und sagt er habe eine Gruppe mit 7 Leuten, ich wäre der achte für eine Tour in den NP. Ich sage zu, es soll morgen kurz vor 6.00 Uhr los gehen. Es soll 80 US$ kosten und er will noch eine Anzahlung von 20 US$. Ich gebe ihn 200 Birr (ca. 9 €) und hoffe das er mich morgen früh abholt und es kein Trick ist um an die 200 Birr zu kommen.
Am Abend kommt erst mal kein Wasser aus der Dusche. Auf meine Reklamation wird mir gesagt das sie erst Wasser hoch pumpen müssen und es ca. 30 Min. dauert.
Abendessen im Hotel: eine Art Rindergulasch (70 Birr). Nachdem ich am Nachmittag bereits einen Tomatensalat gegessen habe und das Fleisch ziemlich zäh ist lasse ich mind. die Hälfte auf dem Teller. Irgendwann kommt die Bedienung und fragt: finish? Ich bejahe und sie verschwindet mit dem Teller hinter dem Tresen. Ich bin mir sicher sie hat dort den Rest aufgegessen.
Jetzt funktioniert auch die Dusche. Was noch nicht geht ist das Internet.
Strecke: Konso – Arba Minch (92 km)
Unterkunft: Forty Springs Hotel, Arba Minch (400 Birr)
Mi. 3.2.: Und es kommt anders als ich dachte. Um 5.50 Uhr steht der Guide an der Tür. Ich solle noch etwas warten er holt jetzt erst die anderen. Um ca. 6.15 Uhr ist er zurück und möchte das Geld noch bevor wir zum Tor hinausgehen. Ich gebe Ihn die restlichen 1500 Birr (80 US$ x 21 = 1680 Birr) und wir gehen zum Auto, einem Landrover Defender. Im Auto sitzen 3 Deutsche aus Sachsen, ein Guide für den NP und der Fahrer. Der Organisator fährt nicht mit. Erst springt das Auto nicht an, nur Anschieben hilft. Beim Starten des Motors kommt eine schwarze Rauchwolke aus dem Auspuff wie ich sie nur von sehr alten LKWs kenne. Nach ein paar Metern stirbt der Motor wieder ab, also schieben wir das Auto mit vereinten Kräften zu einer abschüssigen Stelle. Und siehe da der Moter springt an und es geht los. Nach 2 – 3 km stirbt der Motor wieder ab und ist nicht mehr zum Laufen zu kriegen. Der Fahrer meint der Ölfilter sein verstopft. Der Guide telefoniert hektisch und meint irgendwann ein Ersatzwagen sei unterwegs. Nachdem er aber weiter telefoniert bezweifle ich das und die anderen Deutschen stimmen mir zu. Irgendwann kommt das 2. Auto mit 3 weiteren Deutschen zurück. Die 3 Sachsen steigen um, für mehr ist aber kein Platz mehr. Mir wird gesagt der Organisator kommt zurück um mir das Geld zurückzugeben. Ich warte mit dem Fahrer des defekten Fahrzeugs. Dieser sagt nach einiger Zeit das die Person überfällig sei und wir zurückfahren. Als wir aussteigen kommt der Organisator und gibt mir das Geld zurück. Na ja er hat nur noch 1600 Birr und gibt mir diese. Gemeinsam fahren wir zum Hotel zurück. Dort soll ich dann noch das Dreiradtaxi bezahlen (er hat kein Geld mehr dabei). Er handelt es noch von 50 auf 30 Birr herunter. So bin ich kurz vor 7.30 Uhr wieder am Hotel, Zeit fürs Frühstück: Omlett, Kaffee mit Milch und Mangosaft (62 Birr). Das war mein Ausflug in den Nechisar NP.
Nach dem Frühstück gehe ich einen Berg hoch zu einer Kirche. Unterwegs kommen mir viele schwer beladene Frauen und Kinder entgegen. Die Kinder betteln mich manchmal an. Es wird schnell warm und ich bin froh als ich an der Kirche bin. Zurück gehe ich langsam, ich sehe auch ein paar Schmetterlinge aber zu vielen Bildern reicht es nicht. Gegen 11.30 Uhr bin ich wieder am Hotel und es gibt erst mal eine Siesta.
Abendessen im Hotel: vegetarische Pizza (70 Birr). Ich esse weniger als die Hälfte, irgendwie habe ich keinen richtigen Appetit.
Unterkunft: Forty Springs Hotel, Arba Minch (400 Birr)
Do. 4.2.: Frühstück wie gestern. Danach zögere ich lange was ich mache. Ich entscheide mich für einen Spaziergang in der Stadt. Diese ist aber sehr ländlich mit Kühen und Ziegen am Straßenrand. Am Ende lande ich in Sikela dem 2. Teil von Arba Minch. Am Rückweg ist es schon sehr warm (ich schätze etwas über 30°C). Danach mache ich erst mal Siesta. Am Spätnachmittag gehe ich in der näheren Umgebung spazieren.
Abendessen: Eiersandwich (30 Birr). Das (Weiß)Brot hier schmeckt sehr gut.
Unterkunft: Forty Springs Hotel, Arba Minch (400 Birr)
Fr 5.2.: Heute stehe ich bereits um 7.00 Uhr auf. Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Dreiradtaxi (30 Birr) zum Busbahnhof. Weiter geht es mit einem Bus nach Dorze (1h, 20 Birr). Dort kann man das Dorf mit einen Guide besichtigen (Eintritt 100 Birr, Guide 250 Birr). Er zeigt einem ein Dorze-Haus, wie die Frauen Baumwolle spinnen und Brot backen (darf man auch probieren) und die Männer das Garn weben. Am Schluss zeigt er noch stolz den Kindergarten, der aber noch leer ist. Das Gebäude wurde von den Einwohnern in Eigenregie errichtet. Auf meine Frage ob alle Kinder in die Schule gehen antwortet er nein aber das soll sich mit dem Kindergarten ändern. Z.Z. müssen die Kinder noch in eine 7 km entfernte Schule gehen. Zurück gehe ich zunächst zu Fuß. Nach einer knappen Stunde halte ich den vorbeifahrenden Bus an und fahre damit zurück.
Abendessen: Minnestrone (40 Birr). Der Hunger ist immer noch klein.
Das Restaurant im Forty Springs Hotel war im Süden das billigste aber nicht das schlechteste. Ein paar Beispiele: Wasser (1l) 12 Birr, Coca Cola (0,3) 9 Birr, Bier vom Fass (0,4l) 15 Birr, Saft 12 Birr (Arba Minch ist Anbaugebiet von Mango und Papaya), Nudeln 30 – 40 Birr je nach Soße, Hauptgericht 70 Birr.
Unterkunft: Forty Springs Hotel, Arba Minch (400 Birr)
Sa. 6.2.: Frühstück im Hotel, danach zusammengepackt und mit dem Dreiradtaxi (30 Birr) geht es zum Busbahnhof. Um 9.05 Uhr bin ich dort und der Busbahnhof sieht ziemlich leer aus. Nachdem ich etwas herumgefragt habe wird mir gesagt das ich an einer bestimmten Ecke warten soll, dort fahren die Busse nach Soda ab. Nach kurzer Zeit gesellt sich ein weiterer Deutscher mit Rucksack zu mir der nach Addis Abeba will. So gegen 9.45 Uhr taucht auch ein Bus auf der nach Sodo fährt. Die Rucksäcke kommen in den Gepäckraum und wir steigen ein. Irgendwann kommt dann auch der Kassierer und möchte 70 Birr für das Ticket. Kurz nach 10.00 Uhr setzt sich der Bus in Bewegung, hält aber auf der anderen Seite des Busbahnhofs wieder. Wir denken es wird noch Gepäck aufs Dach verladen. Nach kurzer Zeit sammelt der Kassierer aber die Tickets wieder ein und gibt das Fahrgeld zurück. Alle steigen aus. Was los ist erfahren wir nicht. Also weiter warten. Nach einiger Zeit taucht wieder ein Bus auf der nach Sodo fahren soll. Alle rennen zum Bus und wir mit unseren Rucksäcken werden einfach zur Seite gedrängt. Jemand zeigt auf die hintere Türe und wir gehen dorthin. Ein Schaffner hält 2 Plätze für uns frei. Der andere Deutsche kümmert sich um unsere Rucksäcke und ich steige ein. Er zahlt erst mal 70 Birr für die 2 Rucksäcke (das ist das teuerste was ich bisher fürs Gepäck bezahlt habe). Die Fahrt kostet nochmal 70 Birr pro Person. So gegen 11.30 Uhr geht es dann los und wir sind froh als wir den Busbahnhof verlassen haben. Gegen 13.45 Uhr sind wir in Sodo und da trennen sich unsere Wege schon wieder. Ich fahre nach Shashemene und finde relativ schnell einen Bus der kurz nach 14.00 Uhr losfährt. Beim Losfahren sehe ich den anderen Deutschen wie er mit einem Äthiopier quer über den Busbahnhof geht. Ich denke dieser zeigt ihn den richtigen Bus. Ich bin gegen 17.00 Uhr in Shashemene und beschließe da zu übernachten. Der andere Deutsche gab mir den Tipp das Rift Valley Tourist Hotel wäre schön in einem Garten gelegen. Also lasse ich mich mit einem Dreiradtaxi dorthin fahren (30 Birr). Das Zimmer sieht gut aus. Anschließend laufe ich noch etwas durch die Stadt.
Die Dusche ist ein Rinnsal und es gibt kein warmes Wasser. Internet geht auch nicht, was aber höchstwahrscheinlich nicht am Hotel liegt. Deshalb beschließe ich morgen nach Ziway zu fahren (war meine erste Station nach Addis Abeba).
Abendessen im Hotel: Roasted Lamb (100 Birr), große Portion Fleisch, war sehr zäh und nach einem Drittel habe ich es stehen gelassen (hatte aber auch wenig Appettit).
Strecke: Arba Minch – Sodo – Shashemene (260 km)
Unterkunft: Rift Valley Tourist Hotel, Shashemene (385 Birr)
So. 7.2.: Am Morgen juckt es irgendwie am Rücken. Ich kratze etwas kümmere mich aber nicht mehr darum. Als ich am Abend in den Spiegel schaue sehe ich das ich oberhalb der Schlafanzugshose ganz schön verstochen bin => wahrscheinlich Läuse oder Bettwanzen.
Frühstück im Hotel: Käseomelett, Papayasaft und Kaffee (96 Birr). Das gleiche Frühstück hat im Hotel in Arba Minch 57 Birr gekostet. Danach geht es mit dem Dreiradtaxi zum Busbahnhof. Überraschend will der Fahrer nur 10 Birr. Am Busbahnhof bringt er mich zu einem Minibus nach Ziway, es gibt keinen Bus. Ich gebe dem Taxifahrer 20 Birr, das erste Mal das ich einem Taxi mehr gebe als er verlangt. Der Minibus soll 35 Birr + 50 Birr(!) für den Rucksack kosten. Mir bleibt nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen, denn für die 1,5 h Fahrt ist das zu viel. Mit dem Dreiradtaxi fahre ich zum Hotel (10 Birr, ich gebe 15) in Ziway. Das Zimmer sieht gut aus und warmes Wasser soll es auch geben. Internet geht z.Z. nicht, später geht es dann aber immer wieder mit Unterbrechungen.
Nach einem Papayasaft (28 Birr) im Hotel gehe ich erst mal zu einem Laden um mir eine Flasche Coca Cola (0,5 l) zu kaufen. Auf dem Rückweg sprechen mich 3 Jugendliche an, erst das Übliche wie You, Money, Foto, Coca Cola (die Flasche habe ich in der Hand). Irgendwann merke ich wie sie Blicke in meine Taschen werfen, ich mache den Reißverschluss zu und bedeute ihnen abzuhauen. Beim Weggehen reißen sie mir die Colaflasche aus der Hand. Sicher kein großer Verlust aber damit bin ich um eine Erfahrung reicher. Anschließend gehe ich zur Jetty zu den Vögeln. Da Sonntag ist ist viel los, auch einige Touristen sind da. Am Nachmittag gehe ich nochmal zu den Vögeln.
Abendessen im Hotel: Macaroni mit Tomatensoße und Tunfisch (besser etwas zu kurz geratene Rigatoni, 90 Birr).
Strecke: Shashemene – Ziway (90 km)
Unterkunft: Bethlehem Hotel, Ziway (450 Birr). Beim letzten Mal war dieses voll und ich war schräg gegenüber im Haile Ressort.
Mo. 8.2.: Frühstück im Hotel: Käseomelett, Milchkaffee und Papayasaft (112 Birr). Danach gebe ich die Wäsche zum Waschen (Hose 10 Birr, Hemd 5 Birr). Bevor ich gehe spreche ich noch einnen anderen Touristen an der allein mit einem kleinen Mietwagen da ist. Es stellt sich heraus das er Deutscher ist und an der Botschaft arbeitet und das Auto einem Mitarbeiter der Botschaft gehört. Er meint aber für 400 €/4 Wo. müsste man einen Kleinwagen in Addis Abeba leihen können. Man braucht aber Zeit und möglichst einen Einheimischen der verhandelt.
Anschließend gehe ich zur Jetty um wieder Vögel zu fotografieren. Ich kriege einen Eisvogel gut aufs Bild. Als ich zurück bin geht das Internet wieder und ich widme mich dieser Seite. Danach beschäftige ich mich noch etwas mit dem Norden von Äthiopien. Bald geht es ja dort hin.
Am Spätnachmittag gehe ich noch kurz zu den Vögeln und dann in die Stadt zum Geldautomaten.
Abendessen im Hotel: Spaghetti mit Fisch (90 Birr). Na ja sind frittierte Fischstückchen auf den Spaghetti => nicht so das Wahre aber es sättigt.
Unterkunft: Bethlehem Hotel, Ziway (450 Birr)
Di. 9.2.: Frühstück im Hotel: Omelett, Milchkaffee und Papayasaft (106 Birr). Danach geht es mit dem Dreiradtaxi zum Busbahnhof (20 Birr). Von dort fahre ich mit einem Bus nach Addis Abeba (55 Birr, diesmal kostet das Gepäck nicht extra). Nach 3 Stunden erreichen wir den Busbahnhof Galiti in Addis. Dieser liegt weit außerhalb, bis zum Hotel sind es 19 km. Der Taxifahrer will 400 Birr, auf 350 kann ich ihn runter handeln. Es herrscht ziemlich dichter Verkehr, nach einer Stunde sind wir am Hotel. Ich bin nicht so begeistert aber 2 Nächte sollten wir ‚überleben‘. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang in der näheren Umgebung.
Abendessen im Hotel: Gemüsesuppe (50 Birr); nachdem der Koch schon weg war gab es nicht mehr.
Strecke: Ziway- Addis Abeba (180 km)
Unterkunft: Keba Guest House, Addis Abeba (27 US$)
Mi. 10.2.: Ich bin um 3.30 Uhr aufgestanden und mit zum Flughafen gefahren. Bettina war schon draußen, wir haben das Gepäck eingeladen und dann geht es zurück. Wir legen uns noch hin bis der Wecker um 7.30 Uhr klingelt.
Frühstück: Omelett, Pfannkuchen, Kaffee und Mangosaft. Danach Planung wie es weitergeht. Bevorzugen würden wir ein Mietauto. Bettina lernt im Hotel einen in Deutschland lebenden Äthiopier kennen. Er beschafft uns einen 4WD für 1500 Birr ohne Benzin (ca. 70 US$).
Am späten Vormittag gehen wir noch in die Stadt. Erst wollten wir noch nach Bussen schauen aber unterwegs entschieden wir uns ein Mietauto zu nehmen. Wir gehen ins ‚Red Terror‘ Museum. Hier geht es um die sozialistische Herrschaft nach dem Sturz von Kaiser Haile Selassie die teilweise doch gewaltsam war.
Nachdem wir zurück sind entscheiden wir uns für den 4WD für 1500 Birr. Morgen um 9.00 Uhr geht es los. Wir haben noch eine Planung für die gut 2 Wochen gemacht. Es soll über Lalibela, Axum, Gondor und Bahir Dar gehen. Einen Tag haben wir als Reserve eingeplant. Am 26.2. wollen wir zurück in Addis Abeba sein.
Unterkunft: Keba Guest House, Addis Abeba (27 US$)
Do. 11.2.: Wir frühstücken im Guesthouse und kurz nach 9.00 Uhr ist das Auto da. Wir zahlen die Hälfte des Preises (12 000 Birr) an den Besitzer und dann geht es mit dem Fahrer los. Dieser spricht etwas Englisch. Wir sagen ihm das wir heute bis Dessie wollen und zeigen es ihm auf der Karte. Unterwegs halten wir irgendwo in der Pampa, aber sofort sind Kinder da die etwas verkaufen wollen. Bettina kauft etwas und verteilt noch Süßigkeiten. Damit wird sie diese nicht mehr los. Während ich in Ruhe meine Bilder machen kann ist sie von 5 – 10 Kindern umringt.
Gegen Mittag fährt der Fahrer zu einer Kirche die etwas abseits ist. Diese soll 150 Birr Eintritt kosten. Irgendwie kommt mir das etwas teuer vor für eine normale Kirche. Später lesen wir dann im Reiseführer das dies eine ganz bekannte Kirche ist. Bei der Diskussion sagt dann der Fahrer das wir Richtung Bahir Dar fahren. Wir sind erst mal aus dem Häuschen aber wir können nicht mehr zurück. Also fahren wir weiter und hoffen Bahir Dar noch heute zu erreichen. Die Strecke Addis Abeba – Bahir Dar ist mit 500 km (laut Reiseführer) unsere längste Tagesetappe (in Wirklichkeit sind es mind. 550 km). Am Anfang ist der Fahrer gemütlich gefahren (selten über 60 km/h), jetzt gibt er Gas und er kommt bis auf 100 km/h. Irgendwann sehen wir ein das wir Bahir Dar nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit erreichen und wir übernachten in Debre Markos. Zwischendurch fahren wir über den Blauen Nil welcher in einer beeindruckenden Schlucht sein Bett hat.
Strecke: Addis Abeba – Debre Markos (315 km)
Unterkunft: FM International Hotel, Debre Markos (700 Birr)
Fr. 12.2.: Frühstück gibt es im Hotel und um 9.00 Uhr fahren wir los. Bevor wir los Fahren stellt er uns einen Freund vor der uns (natürlich gegen Geld) etwas über Bahir Dar erzählen will. Wir lehnen dankend ab. Es stellt sich heraus das der Fahrer aus Debre Markos ist und ich vermute stark das die Übernachtung hier vom Fahrer geplant war (er hat bei einem Freund geschlafen).
Bis Bahir Dar am Tanasee sind es noch 250 km. Unterwegs gibt es nichts besonderes zum Anschauen. Bei einem Stopp sieht der Fahrer das vorne Luft fehlt. Das Rad wird vor Ort geflickt. Gegen 13.00 Uhr sind wir in Bahir Dar. Das Hotel liegt etwas außerhalb am See, sehr schön gelegen. Später laufen wir auf einem Gehweg am See Richtung Stadt. Schon kurz nach dem Hotel werden wir von einem jungen Mann angesprochen der angeblich im Hotel arbeitet. Er begleitet uns (irgendwie sind wir ihn nicht mehr losgeworden). Dabei erzählt er im Hotel seien z.Z. 15 Gäste und 40 Angestellte. In der Stadt laden wir ihn zu einem Saft ein und er zeigt uns noch den Markt. Auf dem Rückweg geben wir ihn noch einmal 30 Birr und dann sind wir ihn los.
Mich hat eine Erkältung erwischt und ich habe 38,5 °C Fieber. Das Abendessen schmeckt mir nicht und nach ein paar Gabeln lasse ich die Nudeln zurückgehen.
Strecke: Debre Markos – Bahir Dar (260 km)
Unterkunft: Tana Hotel, Bahir Dar (53 US$ incl. Frühstück)
Sa. 13.2.: Heute lassen wir es gemütlicher angehen. Frühstück im Hotel, danach ein gemütlicher Spaziergang am Tanasee. Danach lege ich mich etwas hin. Das Fieber ist zwar weg aber jetzt ist der Schnupfen da. Am frühen Nachmittag gehe ich mit Kamera und Makroobjektiv los. Am späten Nachmittag gehen wir zur Nilbrücke. Dort gibt es Flusspferde (unsere ‚Begleitung‘ von gestern erzählte Bettina das man da nicht ohne einheimischen Führer hin darf, was natürlich nicht stimmte). Ich mache auch Bilder von einem in der Luft ’stehenden‘ Eisvogel.
Als Abendessen gibt es heute für Bettina einen und für mich 2 Obstsalate (70 Birr).
Unterkunft: Tana Hotel, Bahir Dar (53 US$ incl. Frühstück)
So. 14.2.: Der Schnupfen ist immer noch schlimm, aber das dauert ein paar Tage. Heute geht es zum Blue Nile Fall in Tis Issat. Es sind ca. 31 km davon das meiste auf einer sehr schlechten Schotterpiste. Ich denke wir haben fast 2 h gebraucht (auf dem Rückweg war es dann nur noch eine Stunde). Erst zahlen wir 50 Birr pro Person Eintritt. Einen Guide lehnen wir ab obwohl sie sagen der Weg sei schwierig zu finden. Dem Fahrer sagen wir das er uns in 2 h am Bootssteg abholen soll. Ein Mann läuft hinter uns her. Am Anfang ist es etwas schwierig aber dankt Maverick Mapfactor Navigator finden wir uns zurecht. Irgendwann gibt der ‚Schatten‘ auch auf und bleibt zurück. Die Nilfälle sind nicht imposant aber es kommt mehr Wasser als ich dachte. Der größte Teil wird für ein Wasserkraftwerk abgezweigt. Nach ca. 1 3/4 h erreichen wir eine kleine Anlegestelle wo uns ein Boot für 10 Birr über den Blauen Nil bringt. Was fehlt ist unser Fahrer. Wir laufen in den Ort. Dort werden wir von Jugendlichen angesprochen: unser Fahrer würde am Ausgangspunkt der Wanderung warten. Blöderweise ist unser Handy im Auto. Sie erklären sich bereit dort anzurufen (wir haben keine Tel.-Nr.) bzw. mit dem Fahrrad dorthin zu fahren und ihn zu holen. Nach kurze Überlegen entscheiden wir uns dorthin zu laufen. Als wir loslaufen deutet einer die Straße hoch und sagt unser Auto sei dort. Wir sehen ein weißes Auto (zum Erkennen ist es zu weit weg) und laufen dorthin: ja es ist unser Fahrer der sich die Reifen aufpumpen lässt. Inzwischen sind die 2 h längst vorbei aber das juckt ihn wenig. Wir fahren zurück nach Bahir Dar. Es ist jetzt 15.00 Uhr und wollen noch mit dem Auto zum Kloster Ura Kidane Meret. Der Weg ist uns erst nicht klar. Also lassen wir unseren Fahrer danach fragen. Erst bringt er uns zu einem Bootsanleger. Das wollen wir aber nicht, zumindest heute nicht. Dann finde ich einen Weg auf meinem Smartphone und wir fahren los. Allerdings müssen wir nach kurzer Zeit wieder auf eine Schotterpiste und es sind noch über 20 km. Wir beschließen umzukehren und morgen mit dem Boot dorthin zu fahren. D.h. wir bleiben noch eine Nacht in Bahir Dar. Am Abend haben wir uns noch ein Boot für 750 Birr besorgt.
Unterkunft: Tana Hotel, Bahir Dar (53 US$ incl. Frühstück)
Mo. 15.2.: Frühstück im Hotel. Dann geht es mit dem Auto zum Bootsanleger. Kurz nach 9.00 Uhr legen wir ab nach Ura Kidane Meret. Unterwegs fahren wir noch an einer Pelikankolonie vorbei. Nach dem Aussteigen müssen wir erst einen Führer anheuern (ist Pflicht, 225 Birr). Dann geht es ca. 20 min. zu Fuß zum Kloster (Eintritt 100 Birr p.P.). Zu besichtigen ist nur die schön ausgemalte Kirche und ein Museum mit Gegenständen aus dem kirchlichen Leben. Nach ca. 1,5 h verabschieden wir unseren Führer und machen uns allein auf den Weg. Erst schauen wir uns eine Beerdigungsfeier neben der Kirche an. Dann laufen wir einen Weg durch einen der letzten ursprünglichen Wälder in Äthiopien. Allerdings gibt es kaum Vögel zu sehen und von Affen ist nichts zu sehen (lt. Reiseführer sollen hier viele Vögel und Affen zu beobachten sein). Am Schluss drängt mich unser Fahrer nochmal zur Kirche mitzugehen. Er möchte ein paar Bilder von sich in der Kirche. Am Boot sind wir wieder um 13.30 Uhr. Auf dem Rückweg besuchen wir noch ein weiteres Kloster. Dies kostet auch 100 p.P. Birr Eintritt. Dieses Kloster besteht für uns nur aus einer Kirche und die ist nicht so schön wie die erste. Zurück sind wir gegen 15.30 Uhr. Am Spätnachmittag mache ich noch einen Spaziergang entlang des Sees.
Unterkunft: Tana Hotel, Bahir Dar (53 US$ incl. Frühstück)
Di. 16.2.: Frühstück im Hotel, danach Packen und ca. um 9.00 Uhr fahren wir los. In Gondar wollen wir nur kurz stoppen, die nächste Übernachtung ist in Debark/Simien Mountains.
Unterwegs halten wir an einer Ruine (50 Birr p.P.). In Gondar besuchen wir erst die Kirche Debre Berhan Selassie. Danach will ich mir noch Geld am Automaten holen. Der erste gibt mir weder auf meine MasterCard noch auf meine VisaCard Geld. Der 2. zeigt nach der Eingabe der PIN nur noch busy und gibt die Karte nicht mehr her. Ein Mann sieht das und gibt in der Bank nebenan Bescheid. Ein Bankangestellter öffnet den Geldautomaten und ruft dann per Handy wahrscheinlich die Hotline. Nach einigen Mühen (und Drehen am Antrieb) kommt meine Karte hinten raus und ich bekomme sie wieder. An einem 3. Geldautomaten bekomme ich dann endlich Geld. Auf dem weiteren Weg nach Debark kommen uns einige Radfahrer entgegen. Einer wird von Kindern mit Steinen beworfen (sehe ich zum ersten Mal). Unser Fahrer bremst und schimpft mit den Kindern die wegrennen.
Zwischen Gondar und Debark halten wir noch einmal und gegen 16.00 Uhr sind wir im Debark. Als ersten halten wir am NP-Büro. Die Preise schauen so aus: 90 Birr pro Person, 20 Birr fürs Auto, 150 Birr für den Scount vom NP. Ein Guide (300 Birr) ist mehr oder weniger freiwillig, aber uns wird gesagt dies helfe der Community. Diese bekommt sonst nichts vom NP ab.
Danach beginnt die Hotelsuche. Das erste Hotel (Zone-Hotel, 35 US$, Empfehlung von unserem Fahrer) das wir besichtigen sagt uns nicht zu, das zweite ist voll und im dritten bleiben wir dann. Allerdings wechseln wir das Zimmer nachdem im ersten Zimmer kein warmes Wasser kommt.
Abendessen im Hotel: 2x Spaghetti mit Tomatensoße (140 Birr)
Strecke: Bahir Dar – Gondar – Debark (290 km)
Unterkunft: Simien Park Hotel, Debark (400 Birr). Die Simien Lodge ist im Nationalpark und kostet z.Z. 193 US$ pro Nacht (Preis ist saisonabhängig).
Mi. 17.2.: Frühstück im Hotel. Danach fahren wir zum Nationalparkbüro. Dort treffen wir unseren Guide. Dieser meint wir könnten eine von zwei Wanderungen machen: eine bei der Simien Park Lodge (2 h, nicht mit Simien Park Hotel verwechseln) oder zu einem Wasserfall. Wir entscheiden uns für die erstere. Das Ganze kostet 680 Birr im NP-Büro. Wobei beim Guide 10% Steuer aufgeschlagen wird, d.h. er kostet 330 Birr. Ich sehe auch wie der Mann im Büro dem Guide die 300 Birr gibt. Inzwischen bezweifle ich ob dies der Community zugute kommt, wahrscheinlich ist jeder Guide seine eigene Community 😉
Dann fahren wir mit Scout und Guide los. Der Scout ist mit einer Kalaschnikow bewaffnet. Überhaupt rennt hier jeder 3. Mann im Ort mit einem Gewehr oder einer Kalaschnikow über der Schulter herum. Unser Guide sagt die Waffen stammen aus dem Bürgerkrieg und werden vererbt. Der Simien Nationalpark ist Weltnaturerbe, dieses ist allerdings in Gefahr da zu viele Menschen im Park leben und eine öffentliche Straße durch den Park geht. Die Straße wird gerade neu außen herum gebaut und in Debark baut man viele neue Häuser um die Leute aus dem Park umzusiedeln (s. Bilder). Sie werden von der Regierung entschädigt aber sie verlieren damit ihre Lebensgrundlage (Viehwirtschaft) da es um Debark nicht mehr genug Land gibt.
Wir laufen los und erreichen mit einer längeren Pause gegen 13.00 Uhr unser Ziel wo bereits unser Fahrer wartet. Tiere haben wir keine gesehen. Wir sprechen den Guide darauf an ob wir nicht auch noch die zweite Tour machen können. Die Zeit würde reichen. Er meint das war nicht ausgemacht und er hat nichts zum Essen dabei (gefühlt: er hat sein Geld bekommen und keine Lust mehr). Also fahren wir zurück.
Am späten Nachmittag fahren wir nochmal in die Pampa. Wir beschließen zurückzulaufen und schicken den Fahrer alleine zurück. Auf dem Rückweg treffen wir auf Kinder. Diese betteln nach Süßigkeiten, Stifte und Geld. Nachdem wir nichts geben bleiben sie zurück. Irgendwann beginnen sie uns Steine nachzuwerfen. Nachdem sie weit weg sind passiert nichts, die Steine rollen an uns vorbei.
Strecke: Debark – Simien NP – Debark (Auto: 50 km, gewandert: 3 km)
Unterkunft: Simien Park Hotel, Debark (400 Birr)
Do.18.2.: Nach dem Frühstück fahren wir los Richtung Axum (oder Aksum). Die Berglandschaft ist grandios. Allerdings brauchen wir für die ersten 80 km auch 3 h, es geht die Serpentinen rauf und runter. Dies geht weiter so bis kurz vor Shire. Dort machen wir eine Pause. Danach geht es auf die letzten 60 km bis Axum wo wir gegen 16.00 Uhr ankommen.
Am Spätnachmittag machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt.
Abendessen: Große Pizza und Salat zu zweit (135 Birr)
Strecke: Debark – Axum (250 km)
Unterkunft: Atse Kaleb Hotel, Axum (300 Birr)
Bei Jovago ist das Hotel mit 1150 Birr angegeben, bei Booking.com mit 36 € (was ich aber nicht dafür bezahlen würde) und lt. unserem Fahrer würde es für Äthiopier 150 Birr kosten.
Fr. 19.2.: Frühstück im Hotelgarten. Danach gehen wir am Stadion vorbei wo gerade der 41. Jahrestag der Befreiung vom DERG-Regime von der Tigray People Libaration Front (TPLF) gefeiert wird. Die Honorationen sind auf der Tribüne, davor viele Menschen (einige auch mit Kalaschnikows). Auf der Aschenbahn werden Menschen (verdiente Kämpfer?) in Bussen an der Tribüne vorbeigefahren. Sicherheitsvorkehrungen scheint es keine zu geben, außer ein paar Polizisten die die Aschenbahn frei halten.
Anschließend gehen wir zum Stelen-Park (50 Birr p.P.). Beeindruckend ist für mich wie man diese hunderte Tonnen schwere Gebilde vor ca. 1700 Jahren transportiert und aufgerichtet hat. Auf Bildern im Museum sind Elefanten bei der Arbeit zu sehen. Wahrscheinlich hat man diese genutzt.
Am Spätnachmittag gehen wir noch zu einem Stelenfeld außerhalb der Stadt und zum gegenüberliegenden Palast der Königin von Saba. Vom Palast sind nur noch die Grundmauern übrig, welche höchstwahrscheinlich restauriert wurden. Eigentlich wollten wir noch zu einem Steinbruch gehen wo ein Löwe in einen Stein geritzt ist. Allerdings reicht die Zeit nicht mehr.
Abendessen: Große Pizza zu zweit (89 Birr)
Unterkunft: Atse Kaleb Hotel, Axum (300 Birr)
Sa. 20.2.: Nach dem Frühstück gehen wir nochmal zu dem Stelenfeld. Ich fotografiere Eidechsen und Bettina malt. Anschließend stehen zwei Kirchen auf dem Programm. Die Marienkathedrale ist eine neue, große Kirche und die Enda-Iyesus-Kirche die außen schön bemalt ist. Rein kann man nicht.
Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang zu einer Kirche oberhalb von Axum (den letzten km sparen wir uns da es steil hoch geht und die Zeit knapp wird).
Abendessen: Große Pizza zu zweit (89 Birr)
Unterkunft: Atse Kaleb Hotel, Axum (300 Birr)
So. 21.2.: Bevor es weitergeht nach Mekele fahren wir nochmal zu dem Steinbruch mit dem Löwen. Ca. 1 km müssen wir laufen. Dank Mapfactor Navigator und den in OpenStreetmap eingezeichneten Pfaden finden wir auch den Löwen. Allerdings ist er im Schatten und man kann ihn gerade erkennen. Auf dem Rückweg laufen wir noch an einer umgefallenen Stele vorbei. Dann geht es zurück nach Axum, wir brauchen noch Geld. Bettina bekommt auch problemlos Geld, bei mir behält der ATM die Karte ein und druckt aus: Card captured mit Datum/Uhrzeit. Bei der Bank daneben ist Securitypersonal draußen (heute ist Sonntag und die Bank ist geschlossen). Ich gehe zu ihnen hin und zeige den Zettel. Erst nachdem unser Fahrer auf sie einspricht rufen sie eine Nummer an. Danach geht einer in die Bank und kommt mit dem Schlüssel für den ATM zurück. Er gibt mir die Karte zurück. Danach fahren wir los über Adigrad nach Mekele. Unterwegs gibt es ein paar Fotostopps und in Wukro die Felsenkirche Wukro Cherkos (150 Birr p.P.).
Strecke: Axum – Adigrad – Mekele (275 km)
Unterkunft: Hilltop Hotel, Mekele (350 Birr)
Mo. 22.2.: Nach dem Frühstück soll es losgehen. Nachdem wir fast aus der Stadt sind kehrt unser Fahrer um. Was er will erfahren wir nicht. Er fährt durch die Stadt und fragt immer wieder Leute, was verstehen wir nicht. Irgendwann beschließe ich mir noch Geld zu holen. Der erste ATM behält meine Visa-Karte wieder ein. Ich gehe in die zugehörige Bank und bekomme sie zurück. Danach versuche ich es an einem 2. Automaten. Das gleiche, er behält meine Karte. Diesmal ist die Bank nicht gleich nebenan und unser Fahrer holt einen Bankangestellten der mir die Karte zurück gibt. Er bittet mich es nochmal zu probieren mit dem gleichen Ergebnis. Also probiere ich es mit der MasterCard und ich bekomme Geld. Wir fahren weiter und irgend wann hält unser Fahrer vor einer Tankstelle vor der eine einige hundert Meter lange Schlange von Dreiradtaxis steht. Für PKWs gibt es eine extra Schlange die nicht so lange ist.
Gegen 11.00 Uhr fahren wir dann endlich los. Erst geht es auf der Teerstraße gegen Süden. Nach Alamata geht es rechts ab auf eine Schotterstraße das eine Abkürzung sein soll. Allerdings geht die Strecke über die Berge und es geht Serpentinen rauf und runter. Gegen 18.00 Uhr sind wir endlich in Lalibela. Die Sora Lodge ist voll, das Jerusalem Hotel wäre eine Alternative (55 US$ mit, 40 US$ ohne Frühstück). Schließlich schauen wir uns noch das Harbe Hotel an. Dies ist das beste Hotel das ich bisher hatte. Es ist neu, die Zimmer sind groß und gut eingerichtet (nur ein Schrank fehlt) und es gibt einen Balkon. Seit wir angekommen sind gibt es keinen Strom in Lalibela. Damit geht auch kein Internet. Am Abend regnet es ca. eine halbe Stunde lang.
Abendessen: Spaghetti mit Fleischsoße (90 Birr). Die Speisekarte im Restaurant ist allerdings übersichtlich (eine Seite).
Strecke: Mekele – Lalibela (344 km)
Unterkunft: Harbe Hotel, Lalibela (55 US$ incl. Frühstück), beste Unterkunft auf der Reise!
Di. 23.2.: Die Matratze ist hart. Bis wir weggehen gibt es immer noch keinen Strom. An der Rezeption meinen sie vielleicht heute Nachmittag. Als erstes gehen wir zu den nördlichen Felsenkirchen. Dort ist auch das Ticket Office (Eintritt für 4 Tage: 50 US$ = 1060 Birr). Die in den Felsen gehauenen Kirchen sind schon was besonderes, eigentlich unbeschreiblich. Wobei nicht die Kirchen selbst das besondere sind (im Innern sind sie schlicht und sehr dunkel) sondern wie sie aus dem Felsen freigelegt wurden. Etwas störend wirkt auch die Überdachung zum Schutz der Bauwerke.
Mittags gehen wir zum Hotel zurück (zw. 12.00 und 14.00 Uhr sind die Kirchen geschlossen) und am Nachmittag besuchen wir die südliche Gruppe welche nur ca. 500 m entfernt von der nördlichen ist. Um 17.05 Uhr beginnt der Lautsprecher an einer Kirche religiöse Gesänge abzuspielen. Das Zeichen das es wieder Strom gibt.
Abendessen: Macaroni mit Fleischsoße (110 Birr)
Unterkunft: Harbe Hotel, Lalibela (55 US$ incl. Frühstück)
Mi. 24.2.: Am Morgen ist der Strom schon wieder weg. Wo der sich wohl versteckt 😉 Als erstes besuchen wir die Kirche des hl. Georgs. Danach gehe ich auf einer Schotterstraße Richtung Westen. Auf dem Rückweg fotografiere ich Raben und Raubvögel. Gegen 12.00 Uhr bin ich zurück im Hotel und der Strom ist auch wieder da. Im Internet suche ich nach Hotels in Addis Abeba kann mich aber nicht entscheiden. Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang und kehren in der Sora Lodge ein mit der Absicht uns die Speisekarte anzusehen. Weiter gehen wir den Weg den ich heute Vormittag schon gegangen bin. Unterwegs werden wir von einem Schüler angesprochen. Es ist immer die gleiche Masche: Hallo, wie geht es, woher kommst du, wie gefällt Dir Lalibela, wie sind die Felsenkirchen, dann wird erzählt das man Student ist und studieren will (Arzt oder Tierarzt). Irgend wann wird man dann angebettelt …
Abendessen: German meat balls with potato salad (130 Birr). Na ja so richtig wie zuhause hat es nicht geschmeckt aber es war gut.
Unterkunft: Harbe Hotel, Lalibela (55 US$ incl. Frühstück)
Do. 25.2.: Als erstes probiere ich meine VisaCard nochmal am Geldautomaten und sie wird wieder eingezogen. Diesmal will der Bankangestellte erst meinen Ausweis sehen bevor ich die Karte zurückbekomme. Mit der MasterCard bekomme ich Geld (Bettina bekommt mit ihrer VisaCard auch Geld). Dann fahren wir los nach. In Weldiya wollen wir tanken aber beide Tankstellen haben kein Benzin, Diesel gibt es. Nachdem die nächste Stadt (Dessie) ca. 150 km entfernt ist kauft der Fahrer 15 l Benzin am Schwarzmarkt. In Dessie hat keine der 4 Tankstellen Benzin. Also weiter nach Kompolcha wo wir auch übernachten wollen. An der 2. Tankstelle dort bekommen wir endlich Benzin. Lt. unserem Fahrer ist der Benzinmangel ein ‚Government problem‘ sprich es ist kein Geld da um Benzin einführen zu können.
Auf dem Weg zum Hotel halten wir noch bei der Schwester der Frau des Fahrers. Wir werden zum Essen eingeladen. Nebenbei gibt es eine Kaffeezeremonie: die grünen Bohnen werden in einer Pfanne auf Holzkohlenfeuer geröstet, dann (mit einer elektrischen Kaffeemühle) gemahlen und dann wird der Kaffee aufgebrüht. Dazu wird auf glühenden Holzkohlen Weihrauch (der Weihrauchbaum wächst in ‚geschmolzen‘. Lt. Bettina ist es der beste Kaffee den sie je getrunken hat.
Strecke: Lalibela – Weldiya – Dessie – Kombolcha (260 km)
Unterkunft: Sunny Side Hotel, Kombolcha (1000 Birr incl. Frühstück)
Fr. 26.2.: Irgendwann nachts wache ich durch kratzende Geräusche im Zimmer auf, finde aber nichts. Kurz danach wieder die Geräusche an unserer Tasche mit Esswaren die am Boden steht. Als ich das Licht anmache sehe ich eine Ratte weglaufen. Ich lege die Tasche auf einen Stuhl. Nach einiger Zeit wieder Geräusche und Bettina sieht eine Ratte über den Fernseher laufen. Danach sehen wir beide noch eine Ratte auf der Stuhllehne. Danach hänge ich die Tasche an einen Kleiderbügel und es ist Ruhe.
Es gibt ein sehr eingeschränktes Frühstücksbuffet (Eier, Butter, Marmelade, Cornflakes + ein paar äthiopische Speisen von denen wir die Finger lassen). Kurz nach 9.00 Uhr fahren wir los, wir haben 375 km vor uns. Wir halten nicht lange und gegen 16.00 Uhr sind wir in Addis Abeba. Das von mir ausgesuchte Trinity Hotel ist voll, also geht die Suche los. Das Hotel Lobelia macht einen guten Eindruck und wir bleiben. Allerdings fällt am Abend das Wasser aus. Nach zweimaliger Nachfrage kommt ein dünner Strahl aus der Dusche.
Abendessen im Hotel: Pfeffersteak (135 Birr)
Strecke: Kombolcha – Addis Abeba (380 km)
Unterkunft: Hotel Lobelia, Addis Abeba (65 US$ incl. Frühstück), zweitbeste Unterkunft auf der Reise wenn man von dem Wasserausfall am 1. Abend absieht.
Sa. 27.2.: Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Taxi zum Nationalmuseum (6 km, 250 Birr). Im Untergeschoss geht es um die Menschheitsentwicklung in Afrika und speziell um Lucy einem 3 Mio. Jahre alten Menschen der in Äthiopien gefunden wurde. Im Erdgeschoss geht es um die Entwicklung der Säugetiere und auf den weiteren Ebenen geht es um die Völker und Geschichte von Äthiopien. Danach besuchen wir die Ausstellung eines noch lebenden Malers im Gebäude nebenan.
Als nächstes gehen wir zum Goethe-Institut wo eine Ausstellung des 2012 verstorbenen Künstlers Tekle sein soll. Leider ist sie schon zu Ende. Nachdem wir nichts mehr Großes vorhaben laufen wir die 7 km zurück. Unterwegs besichtigen wir die Medhanialem Kirche in Bole. Danach suchen wir nach dem Restaurant La Mandoline (im LP als sehr gut empfohlenes französisches Restaurant) welches allerdings umgezogen ist. Zurück im Hotel geht die Dusche wieder normal.
Zum Abendessen fahren wir mit dem Taxi (120 Birr) zum La Mandoline. Ich esse ein Steak und Bettina Nudeln mit Fisch und Calamari, dazu je eine Nachspeise (750 Birr). Zurück geht es mit dem Taxi. Wir bezahlen das Hotel. Nachdem unser Geld nicht reicht und das Lesegerät für die Kreditkarte nicht geht will ich noch Geld am Automaten holen. Als ich losgehe fühle ich mich nicht sicher da die Straßenbeleuchtung wg. Stromausfall nicht funktioniert. Im Hotel bieten sie mir an mich zu einem Geldautomaten zu fahren. Allerdings ist der Fahrer gerade unterwegs.
Später meldet sich die Rezeption und wir fahren los. Am ersten Automaten kommt nach der Betrageingabe nur noch Busy. Nach der Abbruchtaste dauert es gefühlt eine Ewigkeit bis er die Karte ausspuckt. Am zweiten Automaten bleibt der Bildschirm weiß nachdem ich ‚anderer Betrag‘ gewählt habe. Mit Abbruch spuckt er die Karte sofort aus. Am 3. Automaten bekomme ich endlich die gewünschte Summe. Ich habe meine MasterCard benutzt die bisher problemlos funktioniert hat.
Unterkunft: Hotel Lobelia, Addis Abeba (65 US$ incl. Frühstück)
So. 28.2.: Um 2.00 Uhr klingelt der Wecker und um 2.30 Uhr bringt uns der kostenlose Bus vom Hotel zum Flughafen (ca. 5 Min.). Dort wird erst mal das ganze Gepäck geröngt und Bettina muss ein paar Steine aus Axum da lassen. Danach checken wir ein. Der Mann beim Check-in nimmt erst den Ausweis von Bettina. Er meint er kann den Namen nicht finden und möchte das Ticket. Danach das gleiche bei mir. Ich muss den Laptop auspacken da ich keinen Ausdruck vom Ticket habe. Dann meint der Mann dass der Name im Ausweis und im Ticket nicht übereinstimmen und zeigt auf meinen Namen oben im Ausweis. Da ist mir klar was er meint: ‚Böckler‘ ist nicht gleich ‚Boeckler‘ (hat wahrscheinlich noch nie was von deutschen Umlauten gehört). Ich zeige auf den computerlesbaren Teil unten im Ausweis und er ist zufrieden. Bei Bettina war es das gleiche Problem.
Danach gehen wir zum Gate. Dort hat das Boarding bereits begonnen. Der Flug mit Egyptair (Boeing 737-800) nach Kairo verläuft planmäßig (4.15 – 7.15 Uhr). Weiter geht es um 10.30 Uhr ebenfalls mit einer Boeing 737-800. Um 13.45 Uhr landen wir in Berlin Schönefeld.